Bibliothek:Verjüngungskur für Gröbenzells Bücherei

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Jubiläum: Im Bürgerhaus ist seit inzwischen 25 Jahren die Bücherei in Gröbenzell untergebracht. (Foto: Johannes Simon)

Zum 25-jährigen Bestehen beauftragt der Gemeinderat einen Fachmann mit Verbesserungsvorschlägen

Von Ariane Lindenbach, Gröbenzell

Seit 25 Jahren ist die Bücherei in Gröbenzell im Bürgerhaus untergebracht. Bei ihrem Einzug in das neue Heim wurden gerade die ersten Handys populär, das Internet gab es praktisch noch nicht - zumindest nicht für die Allgemeinheit. Seither ist viel passiert und ein ganzes Vierteljahrhundert vergangen. Jetzt ist es Zeit für eine Erneuerung der Gemeindebücherei, finden die Gemeinderäte in Gröbenzell. Aus diesem Grund soll ein Fachplaner Vorschläge für eine Umgestaltung und Modernisierung machen.

Noch in den 1980er Jahren hatte Gröbenzell drei Büchereien: von der Gemeinde sowie von den beiden Kirchen. 1986 wurden sie dann zu einer einzigen Bibliothek zusammengelegt. Vertraglich einigte man sich darauf, ein Büchereikuratorium einzurichten. Es besteht aus fünf Vertreter aus dem Gemeinderat und je zwei Vertreter aus den beiden Kirchen, tagt zwei Mal im Jahr und gibt Empfehlungen an den Gemeinderat. Auch der Vorschlag, einen Fachplaner einzuschalten, kommt aus dieser Ecke.

Und so kam Sabine Adolph vom Michaelsbund unlängst zu einer Sitzung des Gemeinderates. Wie sie den Anwesenden erläuterte, handelt es sich um einen Büchereiverband der Erzdiözese München Freising, der bayernweit mehr als 1000 Einrichtungen unterstützt und berät. "Es hat sich sehr viel verändert in den letzten 25 Jahren", stellte sie fest. "Früher waren Büchereien die einzigen öffentlichen Orte, um an Informationen zu kommen", die Medien seien in unbeweglichen Regalen im Mittelpunkt gestanden. Heute seien sie stattdessen vor allem Orte der Begegnung, der Vernetzung sowie für Veranstaltungen. "Wie können Büchereien sich als öffentliche Orte präsentieren, darum geht es", brachte es die Fachfrau auf den Punkt.

Auch Rathausmitarbeiter Christian Stockmann fragte angesichts des "kleinen Jubiläums" in die Runde des Gemeinderats: "Ist die Bücherei in ihrer jetzigen Form mit der Gestaltung und den Medien noch zeitgemäß?" Daraus ergab sich die Frage des Gremiums nach den aktuellen Besucherzahlen. Sabina Wolff, Leiterin der Bücherei seit 26 Jahren, antwortete etwas vage: "Ich denke, die Zahlen steigen leicht an." Die differenzierteren Fragen von Cordula Braun (UWG), wie sich die Zahlen im Vergleich zur Vergangenheit entwickeln oder wie die Gröbenzeller Bücherei im Vergleich mit anderen abschneidet, konnte sie nicht beantworten.

Fest steht, dass im Vorjahr 120 000 Medien ausgeliehen wurden. 39 000 Personen nutzten die Bücherei, der Gesamtbestand an Medien liegt bei gut 38 000. Mit Abstand am häufigsten ausgeliehen werden Kinderbücher: Sie machen in der Gesamtbilanz 70 Prozent aus. Mit insgesamt 105 Veranstaltungen war 2017 in der Bücherei nach den Worten von Brigitte Böttger (CSU) "sehr, sehr viel los". Die Veranstaltungen für das laufende Jahr hat Leiterin Wolff noch nicht komplett geplant, wie sie den Gemeinderäten mit Bedauern mitteilte.

© SZ vom 12.06.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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