Badesaison:Das Geschäft verregnet

Erfrischung

Abkühlung unterm Pilz werden die Badegäste die nächsten Tage im Mammendorfer Freibad suchen.

(Foto: Reger)

Das wechselhafte Wetter wird den Freibädern im Landkreis keine Rekordzahlen bescheren. Bisher kamen deutlich weniger Besucher als im Hitzesommer des vergangenen Jahres

Von Katharina Knaut, Fürstenfeldbruck

Der stete Wechsel von Sonne und Regen und wieder zurück hat in den vergangenen Wochen nicht nur den Menschen aufs Gemüt geschlagen, sondern auch den Freibädern aufs Geschäft. "2016 wird keine Rekordsaison", das geht aus einer ersten Auswertung des Freibads Mammendorf hervor. Den Bädern in Germering und Maisach geht es auch nicht besser. "Mittelprächtig", beschreibt Edeltraud Felser, Pressesprecherin des Freibads Germering, die Saison. Den Grund für die ausbleibenden Besucher sehen die Betreiber im wechselhaften und kühlen Sommer. "Wir sind dem Wetter ausgeliefert", so Felser. Bei Wolken und knapp 20 Grad wirke ein Schwimmbad im Freien eben nicht sehr verlockend. "Natürlich haben wir einen gewissen Stamm, der täglich kommt. Das ist aber nur ein Bruchteil." Ähnlich geht es dem Bad in Maisach. "Es gibt ein paar ältere Damen und Herrschaften, die jeden Morgen bei uns schwimmen. Am Nachmittag wird es dann aber flau."

Diese Saison steht in keinem Vergleich zum letzten Jahr. Während des "Turbosommers ", wie Felser die heißen Monate von 2015 beschreibt, fanden sich 133 000 Besucher im Germeringer Freibad ein. "Das war eine absolute Rekordzahl." Mammendorf und Maisach erlebten das gleiche Phänomen - sie konnten 103 000 beziehungsweise 70 000 Gäste verzeichnen. Die Hoffnung liegt nun auf der Hitzewelle, die der Wetterbericht für die nächsten Tage ankündigt. "Die Besucherzahl kann da ganz schnell ansteigen", meint auch Hecht. Er hofft, so dieses Jahr zumindest die Marke von 30 000 Gästen zu erreichen.

Hoffen ist laut Felser auch das einzige, was man in einem durchwachsenen Sommer tun kann. "Man kann planen, was man will, bei schlechtem Wetter wäre der Aufwand aber größer als das, was man wieder hereinbekommt." Ganz kampflos geben sich die Freibäder aber dennoch nicht geschlagen und haben sich ein paar Ideen einfallen lassen. Mammendorf bietet seinen Besuchern neuerdings eine kostenlose Ladestation für Pedelecs, Maisach lockt mit erhöhter Wassertemperatur und zweiwöchigen Schwimmkursen. Liebhaber des Modellbaus kommen in Germering auf ihre Kosten, wenn die Schiffs- und Modellbaugemeinschaft "Wolpertinger" am zweiten Septemberwochenende im Freibad ihr 20-jähriges Bestehen feiert.

Der durchwachsene Sommer hat jedoch nicht bei allen Schwimmbädern für Verluste gesorgt. Die Amperoase ist das einzige Freibad, das in dieser Saison keine Einbußen zu verzeichnen hat. "Wir haben aber auch das Privileg, über ein Außen- und ein Innenbecken zu verfügen", erklärt Andrea Hintermeier. Sie ist bei den Stadtwerken seit kurzem als Teamleiterin für die Amperoase zuständig. "Bei schlechtem Wetterbesuchen zwar weniger Gäste das Freibad, dafür haben wir dann aber mehr Besucher im Hallenbad. So gleicht es sich wieder aus." Hinzu kamen zwei Aktionstage für Kinder, die dieses Jahr zum ersten Mal stattfanden. Dementsprechend könne sie im Gegensatz zum vergangenen Jahr keine negativen Veränderung in den Besucherzahlen verzeichnen. Nichtsdestotrotz hofft auch sie auf einen Anstieg während der Schönwetterperiode in dieser Woche. "Wir rechnen mit insgesamt knapp 90 000 Besucher bis Ende August."

Die Schwimmbadsaison endet offiziell am Montag, 12. September. Sollte das Wetter mitspielen, planen einige Bäder wie Germering und die Amperoase, den Termin um eine Woche zu verschieben. "Das wird kurz vor knapp entschieden", meint Felser.

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