Asylgesetzgebung:CSU kritisiert CSU

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Maisach sieht bei der Asylpolitik Defizite auf Bundes- und EU-Ebene

Von ariane Lindenbach, Maisach

Heftige Kritik an der "großen Politik", also den Kollegen in Berlin und Brüssel, haben Maisachs Gemeinderäte in Sachen Asylpolitik geübt. "Wir werden da im Stich gelassen", monierte Bürgermeister Hans Seidl (CSU) und forderte eine rasche Überarbeitung der Asylgesetzgebung von der Bundesregierung. Kurz davor hatte er dem Gremium verkündet, dass die Quote für Maisach angesichts 1000 zusätzlicher Flüchtlinge im Landkreis in diesem Jahr von 154 auf 231 nach oben korrigiert worden ist; hinzu kommen noch die elf Kosovaren, die schon jetzt in Maisach leben.

Amtsleiter Peter Eberlein unterstrich, dass die Caritas, die die soziale Betreuung der Asylbewerber übernimmt, staatliche Zuschüsse für zusätzliche Mitarbeiter immer erst dann beantragen könne, wenn die Flüchtlinge bereits im Landkreis sind. Bis der Antrag bearbeitet und das Geld da ist, vergeht wertvolle Zeit, die nur mit Hilfe ehrenamtlicher Arbeit geleistet werden kann. "Was ich bedenklich finde", kritisierte Peter Aust (Einigkeit Gernlinden), "es wird erwartet, dass das ehrenamtliche Kräfte übernehmen." Mehrere Räte schlossen sich dieser Kritik an Kollegen auf höheren politischen Ebenen an.

Das Gremium beschloss einstimmig, für 2015 3000 Euro für Deutschkurse für Asylbewerber bereitzustellen. Des weiteren stellt die Gemeinde zur Unterstützung der Helfer sowie für Bürgerfragen zu den Asylbewerbern eine Caritas-Mitarbeiterin für neun Wochenstunden ein. Katharina Lahmann-Mansour kümmert sich auch bei der Caritas um die Flüchtlinge. Von nächster Woche an wird sie jeden Donnerstag zwischen 17 und 18 Uhr im Maisacher Rathaus erreichbar sein. Wie Eberlein mitteilte, werden Ende April die ersten Asylbewerber in das Gebäude in der Otto-Hahn-Straße ziehen, spätestens Mitte Mai soll die Unterkunft in Gernlinden bezogen werden. In den Gebäuden können jeweils 50 Personen leben.

© SZ vom 27.04.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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