Alling:Übernahme nun möglich

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Amperverband soll sich um Allings Wasser kümmern

Von Manfred Amann, Alling

Der Amperverband (AV) mit Sitz in Eichenau soll künftig die Versorgung der Allinger mit Trinkwasser sicherstellen und auch die entsprechenden Verwaltungsaufgaben erledigen. Gegen die vier Stimmen der Freien Wähler hat der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung beschlossen, dem AV die technische und die kaufmännisch-verwaltungsmäßige Betriebsführung zu übertragen. Die Übernahme der Aufgaben kostet die Gemeinde jährlich 135 000 Euro. Das ist etwas weniger, als in den Vorberatungen angenommen. Zustimmen müssen noch die Gremien des Verbandes sowie das Landratsamt. Doch gilt deren Votum als sicher

Wie aus den Unterlagen der Gemeindeverwaltung hervorgeht, wurde der zwischen den künftigen Partnern abgestimmte Vertrag zusammen mit einem Fachjuristen des Gemeindetages und der Kommunalaufsicht erarbeitet. Geregelt werden darin im Einzelnen, für welche Arbeiten, von der Sicherstellung der Versorgung über die Messung des Wasserverbrauchs bis zur Abrechnung, der AV als neuer Betriebsführer verantwortlich zeichnet. Der AV sagt auch eine "unverzügliche Störungsbeseitigung" zum Beispiel bei Rohrbrüchen zu.

Der Vertrag beinhaltet aber auch, dass die Gemeinde Alling alleiniger Eigentümer der Wasserversorgungsanlagen bleibt und damit auch für dessen Sanierung zu sorgen hat. Nach jüngsten Kostenschätzungen sind dafür in den sechs bis acht Jahren, etwa 8,3 Millionen in die Erneuerung des Leitungsnetzes zu investieren. Dazu hat die Gemeinde bereits ein Sanierungskonzept in Auftrag gegeben. Sollte ein solches nicht zustande kommen oder nicht umgesetzt werden, so dass der AV ersatzweise notwendige Sanierungen organisieren müsste, kann der Verband finanzielle Nachforderungen stellen und notfalls sogar den Vertrag aufkündigen. Ansonsten gilt der Vertrag unbefristet und soll frühestens nach zehn Jahren kündbar sein. Da es im Laufe der Jahre trotz der ausdrücklich beabsichtigten guten Zusammenarbeit auch mal zu Unstimmigkeiten zwischen den Vertragspartnern kommen könnte, wurde vereinbart, im Bedarfsfall das Landratsamt als "Schlichter" anzurufen.

Die Freien Wähler votierten gegen die Auftragsvergabe, weil die Gemeinde ihrer Ansicht nach angesichts der Personalstärke im Rathaus zumindest die kaufmännisch- verwaltungsmäßige Betriebsführung auch selbst bewältigen könnte, so wie in den zurückliegenden gut zehn Jahren auch, in denen die Stadtwerke Fürstenfeldbruck nur die technische Betriebsführung über hatten. Wie bislang auch, habe jeder Haushalt innerhalb vier Wochen seinen Gebührenbescheid bekommen, sagte Fraktionssprecher Hans Friedl auf Anfrage der SZ. Zudem sei die Verwaltung bisher im Stande gewesen, die Abwasserbescheide für den AV zu erstellen. Wegen Personalüberhang sei sogar ein eigenes Sachgebiet Projektplanung geschaffen worden.

Mit der Übertragung der Aufgaben an den AV geht der Grundsatzstreit zu Ende, der mit dem Vorstoß der Gemeindeverwaltung ausgelöst worden war, dass Alling dem Zweckverband zur Wasserversorgung der Ampergruppe (WVA) beitreten und diesem damit auch die Versorgungsanlagen inklusive Leitungsnetz übereignen sollte. Mit rund 740 Unterschriften für ein Bürgerbegehren hatte eine von den Freien Wählern organisierte Bürgerinitiative dann aber erreicht, dass die Befürworter einlenkten, entsprechend Beschlüsse zurückzogen und daraufhin mit Erfolg dafür eintraten, wenigstens das Technische und die Verwaltung auszulagern.

Am Mittwoch, 29. März wird sich zunächst der Ausschuss des Amperverbandes mit der Übernahme der Allinger Wasserversorgung befassen (von 8.30 Uhr an in den Räumen des Amperverbandes Eichenau), ehe es am Abend (Beginn 19 Uhr) in der Verbandsversammlung im Gilchinger Rathaus zur Beschlussfassung kommt.

© SZ vom 25.03.2017 / ecs - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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