Alling:Gemeinde strebt in den Wasserverband

Durch die Aufgabe einer eigenen Versorgung sollen Kosten gespart werden

Die Gemeinde Alling möchte die eigene Wasserversorgung aufgeben und sich dem Zweckverband Ampergruppe (WVA) anschließen. Der Beitritt soll zum 1. Januar 2017 beantragt werden. Nach Erläuterungen von Bürgermeister Frederik Röder (CSU) haben Verantwortliche des WVA bereits signalisiert, Allings Aufnahme positiv zu beurteilen. Als Mitglied des Zweckverbands kann sich die Gemeinde Investitionen und Unterhaltskosten für Wasserwerk und Leitungsnetz sparen. Überdies fallen jährlich gut 4000 Euro Notfallpauschale und 35 000 Euro für die Betriebsführung weg, die bis Ende 2016 den Stadtwerken Fürstenfeldbruck obliegt. "Wir müssten jetzt die Betriebsführung ab 2017 neu ausschreiben, und die Stadtwerke werden sicher mehr Geld haben wollen als bisher, daher ist jetzt der richtige Zeitpunkt, den WVA-Beitritt zu beantragen", erklärte Röder.

Für die Bürger bringe der größere Netzverbund mehr Versorgungssicherheit und eine schnellere Notversorgung bei Rohrbrüchen, da bei der Ampergruppe eine Rund-um-die-Uhr-Bereitschaft eingerichtet worden sei, die binnen einer Stunde nach Eingang der Meldung am Schadensort sein könne. Vom WVA werden derzeit rund 72 000 Einwohner in den Gemeinden Eichenau, Puchheim, Olching und Gröbenzell mit Trinkwasser versorgt. Mit Alling kämen etwa 3700 hinzu. Kapazitätsprobleme wird es beim WVA deswegen nicht geben. Die Wasserversorgung werde nicht privatisiert, sondern bleibe in kommunaler Hand, sagte Röder. Alling könne vollwertiges Mitglied mit Stimm- und Mitspracherecht werden, der WVA garantiere dauerhaft beste Wasserqualität und einen stabilen Wasserpreis auf niedrigem Niveau, warb der Bürgermeister um Zustimmung. Aktuell zahlen die Allinger netto 1,32 Euro für einen Kubikmeter Trinkwasser, beim WVA kostet er nur 1,05 Euro. Im Prinzip könne man also davon ausgehen, dass der Wasserpreis für Alling günstiger wird.

Gemeinderat Werner Neumann (Freie Wähler) wandte ein, dass die Wasserversorgung eine "elementare Aufgabe der Gemeinde" sei, die man "nicht so einfach aus der Hand geben" sollte, zumal die Wasserqualität sehr hoch und das Wasserwerk sich in einem guten Zustand befinde. "Das kleine Alling wird unter den Großen schnell verloren haben", mahnte Neumann.

Dass die Allinger Wasserversorgung insgesamt in einem guten Zustand ist, hatten laut Röder auch Vertreter der Ampergruppe bei einer Besichtigung festgestellt. Deshalb sollen auch die zwei Allinger Flachbrunnen in die Wasserversorgung eingebunden werden. Um einen Ringschluss zu erreichen, wird mittelfristig von Puchheim nach Alling eine Rohrverbindung hergestellt.

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