Führungskräfte:Das große Stühlerücken

Beförderungen nach dem G-7-Gipfel: Robert Heimberger wird Präsident des bayerischen Landeskriminalamtes, Robert Kopp Präsident des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd

Von susi wimmer

Der G-7-Gipfel von vergangenem Juni hallt in Bayern immer noch nach. Bundesweit wurde die friedliche Veranstaltung, die auf dem entlegenen Schloss Elmau von gut 20 000 Polizisten bewacht wurde, in Sicherheitskreisen als "der Vorzeige-Polizeieinsatz" gefeiert. Jetzt bekommen auch einige Führungskräfte im Nachgang ein Stück vom Erfolgskuchen ab: Robert Heimberger, Leiter des G-7-Planungsstabs, wird zum 1. September 2015 Präsident des bayerischen Landeskriminalamtes (LKA). Seinen Job als Präsident des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd in Rosenheim wird künftig Robert Kopp übernehmen. Kopp war bislang Vizepräsident am Polizeipräsidium München - und stellvertretender Leiter des G-7-Planungsstabs.

Dass es bayernweit zum großen Stühlerücken kommt, liegt an Peter Dathe. Sieben Jahre lang lenkte er die Geschicke des Landeskriminalamts an der Maillingerstraße. Er etablierte das LKA als Servicedienststelle für Polizeien in ganz Bayern, indem er Experten zusammenzog, die beispielsweise gegen Cybercrime oder Rauschgiftkriminalität vorgehen. Nun geht der 63-Jährige nach mehrmaliger Verlängerung in Pension.

Robert Heimberger ist ein "Gewächs" des Münchner Polizeipräsidiums. Bei der Fußball-WM 2006 in Deutschland zog er in der Abteilung Einsatz des Präsidiums mit die Fäden. "München kennt er in- und auswendig", sagt ein Insider. Trotzdem schickte ihn das Innenministerium 2009 nach Rosenheim, wo er zunächst als Vize, seit 2010 als Präsident dem Präsidium Oberbayern Süd vorstand. Heimberger gilt als Polizist von der Straße, der das Handwerk von der Pike auf gelernt hat. Manch einer sagt ihm eine gewisse Hemdsärmligkeit und Direktheit nach, er sei ein Vorgesetzter, der Mitarbeiter fördern, aber auch erzittern lassen könne. Innenminister Joachim Herrmann lobt Heimberger als "anerkannten Führungsbeamten". Als das Amt des Münchner Polizeipräsidenten vor zwei Jahren vakant wurde, sahen viele schon Heimberger auf dieser Stelle. Doch Hubertus Andrä machte das Rennen. Nun soll Heimberger dem LKA vorstehen. Dafür packt der Münchner Vize Robert Kopp die Koffer und zieht um nach Rosenheim. Kopp gilt als umgänglicher Chef, gleichwohl ziehe auch er seine Vorstellung durch. "Er ist ein Workaholic und erwartet das teilweise auch von seinen Mitarbeitern", sagt einer seiner Kollegen. Als Vizepräsident war Kopp für alle Einsätze in München zuständig, "ein Toporganisator", wie Herrmann lobt. Ja, und Elmau hat er natürlich auch mitverantwortet.

Wer nun an der Seite von Hubertus Andrä in München das Amt des Vizes übernimmt, ist noch offen. Im Gespräch ist der bisherige dritte Mann im Präsidium, Werner Feiler. Er soll sich mal mit einem Innen-Staatssekretär namens Peter Gauweiler angelegt haben und dann urplötzlich vom Polizeipräsidium München ins Ministerium verschwunden sein. Jetzt ist er wieder da und Leiter der Einsatzabteilung. Und Gauweiler hat mittlerweile seine politischen Ämter niedergelegt.

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