Friedensprotest:Von Russland bis zur USA

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Lichterkette in München zwischen Generalkonsulaten geplant

Wenn genug Leute mitmachen, wird am kommenden Freitagabend eine Lichterkette die Generalkonsulate Russlands und der USA miteinander verbinden. Die Veranstalter wollen mit der Aktion an die beiden Großmächte appellieren, die Waffenstillstandsverhandlungen für Syrien wieder aufzunehmen. Vor allem aber gehe es darum, ein Zeichen der Solidarität für die eingeschlossenen und vom Tod bedrohten Menschen in Aleppo zu setzen.

"Wir können nicht einfach nur zusehen, wie die Zivilbevölkerung ausgehungert und weggebombt wird", sagt Daniel Überall, 38, der in Krailling lebende Initiator der Lichterkette. Hier in Deutschland, moniert Überall, erklärten sich viele Menschen zwar mit den europäischen Terroropfern solidarisch, man bediene sich gerne der Parole "Je suis Charlie", doch zu wenige engagierten sich für die Belagerten in Aleppo. "Die Weltgemeinschaft sieht weg und schweigt unverständlicherweise", klagt Überall. "Ohne einseitig Partei in diesem komplexen Konflikt zu ergreifen, fordern wir die USA und Russland durch den Verlauf der Route zur Wiederaufnahme von Waffenstillstandsgesprächen auf."

Die Veranstalter der Lichterkette sind eine Handvoll Aktivisten, die bei der Ankunft der Flüchtlinge im vergangenen Jahr auf dem Münchner Hauptbahnhof Hilfe geleistet haben. Daniel Überall zufolge sind die Organisatoren keiner Partei verpflichtet, sie verstehen sich als Privatpersonen, die sich für den Frieden einsetzen. Unter ihnen ist auch ein Syrer, über dessen Netzwerk die Solidaritätsbekundungen sowie Videobotschaften an die Menschen in Aleppo übermittelt werden. Die Webseite der Initiative ( www.munich4aleppo.de) bietet die Möglichkeit, sich per Video an die Bürger der belagerten Stadt zu wenden.

Auftakt zur Lichterkette ist am 14. Oktober, 18.45 Uhr, am Europaplatz nahe dem russischen Generalkonsulat. Anschließend bilden die Teilnehmer eine Lichterkette, die entlang der südlichen Seite der Prinzregentenstraße bis zum US-Generalkonsulat an der Königinstraße reichen soll. Die Strecke misst etwa eineinhalb Kilometer. Wer mitmachen will, sollte Kerzen dabei haben. "Bislang haben mehr als tausend Menschen ihr Interesse bekundet", sagt Überall. Zum Abschluss der Kundgebung, der für 19.30 Uhr geplant ist, wollen die Organisatoren an den Generalkonsulaten Friedensbotschaften übergeben.

© SZ vom 12.10.2016 / wg - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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