Freizeitpendler in Zahlen:Ab in den Süden. Oder doch lieber in die Stadt?

Das Freizeit-Eldorado der Münchner liegt im Süden. Das leuchtet jedem ein, auch ohne statistische Belege. Doch es finden sich an Wochenenden in öffentlichen Verkehrsmitteln fast genauso viele Umlandbewohner, die aus dem Süden in die Stadt pendeln und dort ihr Vergnügen suchen, wie Städter, die in den Süden flüchten.

Und auch der Norden wird nicht verschmäht, wie gemeinhin angenommen. Das zeigt zumindest die jüngste Erhebung des MVV.

An Samstagen und Sonntagen, jeweils von Betriebsanfang bis 13 Uhr, steigen im Durchschnitt insgesamt 21.00 Fahrgäste in München zu Freizeitzwecken in die S-Bahnen stadtauswärts Richtung Geltendorf, Herrsching, Tutzing, Wolfratshausen, Holzkirchen, Ebersberg sowie in die Regionalzüge und die private Bayerische Oberlandbahn.

In der Gegenrichtung pendeln 19.900 Fahrgäste in die Stadt - Einkäufer nicht inbegriffen. Die Bilanz im Norden - auf den S-Bahn-Ästen Richtung Freising, Flughafen, Erding, Mammendorf, Petershausen und auf den DB-Regionalstrecken - fällt genau umgekehrt aus: Hier pendeln am Wochenende 18.800 Fahrgäste in die Stadt, immerhin 16900 fahren raus.

Laut der München-Pendler-Studie, die die Süddeutsche Zeitung 2005 erstellen ließ, besuchen die meisten Münchner, die es in ihrer Freizeit aus der Stadt zieht, Freunde oder Verwandte.

Sport wurde am zweithäufigsten als Grund genannt rauszufahren: Die meisten betreiben ihn aktiv - Fahrradfahren, Wandern, Wassersport, einige besuchen Sportveranstaltungen. Aber auch alles, was man eigentlich mit dem Stadtleben verbindet, suchen die Münchner ebenso auf dem Land.

Sie gehen dort in Kneipen, Restaurants, Kinos oder Discos, besuchen Klassik- und Popkonzerte, Ausstellungen oder Seminare.

© SZ vom 7.10.2006 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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