Freizeit:Zu wenig Wellengang

Freizeit: Beliebte Brecher: Das Regulieren der Wasserstände im Floßkanal ist kompliziert, weil auch andere Flussarme zu berücksichtigen sind.

Beliebte Brecher: Das Regulieren der Wasserstände im Floßkanal ist kompliziert, weil auch andere Flussarme zu berücksichtigen sind.

(Foto: Robert Haas)

Surfer und Kanuten wünschen sich für ihren Sport mehr Wasser im Thalkirchner Floßkanal. Doch das ist knifflig - eine Machbarkeitsstudie soll nun zeigen, wie die Situation verbessert werden kann

Von Jürgen Wolfram, Thalkirchen

An der Isar strömen Erholung suchende Menschen zusammen, manchmal kollidieren am Fluss dann die Interessen. Zur Problemzone entwickelt hat sich vor allem der Floßkanal in Thalkirchen, jedenfalls aus Sicht von Surfern und Paddlern. Denn sie mussten wiederholt erleben, dass sie plötzlich zu wenig Wasser unterm Kiel hatten.

Grund dafür ist eine komplizierte Gemengelage, die eine ausgeklügelte Wasserführung von den Stadtwerken München (SWM) erfordert und bei der auch das Maria-Einsiedel-Bad sowie der Wasserstand eines Baches zu berücksichtigen sind. Mittlerweile beschäftigt sich ein runder Tisch mit dem Titel "Wassersport auf der Isar und im Floßkanal" mit der Angelegenheit. Der Umweltausschuss des Münchner Stadtrats hat jüngst beschlossen, ein Grobkonzept für eine Machbarkeitsstudie zu entwerfen. Dieses Papier soll Möglichkeiten aufzeigen, wie die Situation für die Wellensurfer beim Campingplatz und für die Kanuten auf der beliebten Trainingsstrecke verbessert werden kann.

"Wir wissen, dass sich unsere Münchner Wassersportler für die kommende Saison schnelle Verbesserungen wünschen", sagt die sportpolitische Sprecherin der CSU-Fraktion im Stadtrat, Kristina Frank. Zugleich bittet die Politikerin um Geduld, denn eine Machbarkeitsstudie mit physikalischem Großmodell brauche Zeit. Es sei sinnvoll, so betont die Stadträtin, sich eingehend mit Änderungsmöglichkeiten zu befassen, schließlich seien alle Beteiligten an dauerhaften Maßnahmen interessiert.

Die bessere Koordination von Schritten zur Optimierung der Verhältnisse scheint ebenfalls ein Gebot der Stunde zu sein. Einseitige Selbsthilfe der Surfer, die unlängst ihre Welle kurzerhand mit Einbauten stabilisierten, führten nur dazu, dass sich die Strömungsbedingungen für die Kanuten an dieser Stelle verschlechterten. Knifflig wird die Sache nicht zuletzt für die Stadtwerke, die in Sichtweite der Floßgasse das Wasserkraftwerk Isar 1 betreiben und für die Steuerung der Wassermengen zuständig sind.

Rolf Renner, langjähriger Fachreferent beim Bayerischen Kanu-Verband und aktiver Kajakfahrer, kennt die Problematik an der Floßgasse in Thalkirchen. "Wir Sportler sind uns einig, wir brauchen mehr Wasser im Floßkanal", sagt er mit Blick auf die Stadtwerke München, die durch eine stärkere Ableitung aus dem Werkkanal dafür sorgen könnten.

Doch auch Renner räumt ein, dass zuvor noch diverse technische Fragen zu klären sind. Ende des Monats sollen alle Beteiligten wieder am runden Tisch zusammenkommen, er erhoffe sich Lösungsvorschläge. "Wir Kanuten bleiben jedenfalls am Ball", kündigt er an.

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