Freizeit:Die Isar bleibt lebensgefährlich

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Polizei und Behörden warnen eindringlich vor dem Surfen, Paddeln und Schlauchbootfahren. Am Samstag soll der Pegel sogar noch steigen.

Von Martin Bernstein

Surfen, paddeln und Schlauchboot fahren auf der Isar bleiben lebensgefährlich. Wer es trotzdem tut, bringt nicht nur sich und die Rettungskräfte in höchste Gefahr. Er handelt sich auch Ärger mit der Polizei ein. In München ist schon bei normalem Wasserstand das Befahren der Isar nördlich der Thalkirchner Brücke verboten. Der Wasserstand, im Sommer im Durchschnitt bei 90 Zentimetern, liegt derzeit bei etwa 1,50 Meter. Gefährliche Wasserwalzen haben sich gebildet, zum Beispiel an der Marienklausenbrücke und am Flauchersteg.

Das hindert Unvernünftige freilich nicht daran, sich mit Boot oder Surfbrett in die Fluten zu stürzen und den Rettungskräften jede Menge Arbeit zu bescheren. Am Mittwochabend lösten Notrufe einen Großeinsatz aus. Passanten auf der Brudermühlbrücke hatten einen "wild gestikulierenden" Mann mit grüner Oberbekleidung in den Fluten entdeckt.

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Gefährliche Strömungen und Wasserwalzen

Polizei und Feuerwehr rückten aus und besetzten die Isarbrücken, ein Hubschrauber stieg auf. Zehn Minuten später wurde ein Mann mit grüner Jacke auf einer Isarinsel entdeckt - ein Surfer. Weitere Surfer sowie Kanufahrer fanden die Polizisten in der Nähe der Braunauer Eisenbahnbrücke. Sie alle seien nachdrücklich belehrt worden, sagt Polizeisprecher Sven Müller.

Die Isarrettung der Wasserwacht München Mitte empfiehlt, "Touren zu verschieben, bis der Wasserstand zurückgeht. Solange das Wasser braun ist, ist das Schlauchbootfahren sehr gefährlich, da Inseln überspült sind, sich gefährliche Strömungen und Wasserwalzen nach Wehren bilden, aus denen man sich nicht selbständig befreien kann".

Seit einer Woche gilt nach Absprache der Polizeipräsidien München und Oberbayern sowie der zuständigen Landratsämter bereits ein Verbot für das Befahren der Isar zwischen Geretsried und der Großhesseloher Brücke. "Sollte sich die Wetterlage wie angekündigt entspannen, wird das Verbot voraussichtlich am Sonntag aufgehoben", hieß es am Freitag auf der Internetseite des Landratsamtes München.

Der amtliche Hochwassernachrichtendienst prognostizierte vor dem Wochenende indes zunächst sogar wieder einen leichten Anstieg der Isarfluten. Im Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen entschied man sich nach Rücksprache mit der Wasserwacht, der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft und dem Wasserwirtschaftsamt am Freitag dafür, das Verbot bis mindestens Dienstag aufrecht zu erhalten. Von Entwarnung konnte also vorerst keine Rede sein.

© SZ vom 13.08.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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