Zusammenhänge anschaulich erklären:Fast wie im Boxring

Steuerberater Richard Lechner stellt neues Buch vor

Steuern und Boxen - auf den ersten Blick zwei völlig unterschiedliche Baustellen. Nicht für Steuerberater Richard Lechner: Als der Freisinger vor ein paar Jahren mit dem Kampfsport anfing, begann er, seinen Mandanten "Steuerzusammenhänge mit Analogien aus dem Boxen zu erklären, um die Sache verständlicher zu machen". Das funktionierte so gut, dass daraus sein zweites Buch entstand. Es erschien kürzlich im Orell Füssli Verlag.

"Im Ring mit dem Finanzamt. Erfolgsstrategien für Steuerpflichtige" soll dem Leser grundlegende Fragen aus dem Steuerrecht erklären: Welcher Typ Steuerzahler bin ich? Ab wann lohnt sich ein Steuerberater? Welche typischen Fehler begehen Steuerzahler? "Viele empfinden die Steuererklärung ja als einen ewigen Kampf", weiß Lechner. Sein Buch stellt den Versuch an, den scheinbar übermächtigen Gegner, das Finanzamt, zu entzaubern und zugänglicher zu machen. "Jedes Kapitel fängt damit an, dass ich kurz einen Boxsachverhalt erkläre", schildert der Steuerberater. So beginnt das erste Kapitel mit dem Thema Gewichtsklassen. Analog dazu erklärt es, welche Unterschiede zwischen den Steuererklärungen von Beschäftigten liegt - die "Lechnerchen" Gewichtsklassen. "Wer eine sehr einfache Steuererklärung hat, ist ein Fliegengewicht. Das sind normale Steuerpflichtige im Angestelltenverhältnis", erläutert der Steuerberater. "Ein bisschen komplizierter wird das dann schon beim Mittelgewicht. Das sind in meinen Augen Kleingewerbetreibende."

Lechner will mit dem Buch auch beleuchten, was mit den Steuern eigentlich passiert und wo sie von der Politik manchmal versenkt werden. Diese Auseinandersetzung lehnt sich an sein erstes Buch an. In "Schwarzgeld, Nummernkonten und andere Steuerlügen" beschäftigte sich Lechner mit den dunklen Seiten des deutschen Steuerrechts. Der Steuerberater berichtet darin von seinen Begegnungen mit Steuerhinterziehung. In seinem neuen Buch prangert er an: "Wenn Politiker mal ebenso Millionen und Milliarden in Großprojekten versenken, dann können sie nach Amtsende noch ein angenehmes Leben als Privatier führen." Der normale Steuerzahler komme so leicht nicht davon. Damit will Lechner Anreize für die Steuererklärung geben, die viele Menschen vor sich her schieben: "Wer sein Geld nicht in die nächste Elbphilharmonie fließen sehen will, hat jetzt vielleicht die nötige Motivation", hofft der Freisinger.

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