Zusätzliche Büros sind nötig:Zweiter Standort für das Landratsamt

Zusätzliche Büros sind nötig: Der Landkreis Freising kauft der Stadt Freising das ehenalige Stabsgebäude der Steinkaserne ab.

Der Landkreis Freising kauft der Stadt Freising das ehenalige Stabsgebäude der Steinkaserne ab.

(Foto: Marco Einfeldt)

Der Landkreis kauft der Stadt das ehemalige Stabsgebäude im Stein-Park ab, weil die Behörde aus allen Nähten platzt. Die Asylbewerber sollen demnächst ausziehen, FOS und BOS aber werden noch einige Jahre bleiben.

Von Peter Becker, Freising

Der Kreistag hat beschlossen, der Stadt Freising das ehemalige Stabsgebäude der General-von-Stein-Kaserne abzukaufen. Das verkündete Landrat Josef Hauner am Dienstag während seines Jahresabschlussgesprächs. Ein entsprechendes Gutachten für das Gebäude liegt vor und wurde von den Kreisräten offenkundig für gut befunden. Die notariellen Vorleistungen sind abgeschlossen. Der Beschluss ist wohl nicht- öffentlich in der letzten Kreistagssitzung dieses Jahres gefasst worden.

Der Landkreis Freising hat schon seit längerem ein Auge auf die Immobilie an Mainburger- und General-von-Stein-Straße im Steinpark in Neustift geworfen. Erste Überlegungen dazu stammen aus dem Frühjahr 2015. Die Basis für die Kaufverhandlungen mit der Stadt Freising sollte ein Wertgutachten liefern, das seinerzeit in Auftrag gegeben worden war und jetzt vorliegt. Es muss wohl zur Zufriedenheit der Kreisräte ausgefallen sein. Der Kaufpreis könnte bei drei bis vier Millionen Euro liegen.

Hintergrund der Expansion des Landratsamts ist die Raumnot am eigentlichen Stammsitz an der Landshuter Straße in Neustift. Die war mit der Personalentwicklung der Behörde in den vergangenen beiden Jahren einhergegangen. Die Möglichkeiten, weitere Büros in den Gebäuden an der Landshuter Straße unterzubringen, sind erschöpft. In ersten Sondierungsgesprächen hatte die Stadt Freising durchaus Verständnis für die Bemühungen des Landratsamts zum Kauf des Stabsgebäudes gezeigt.

Bis die Behörde dort eigene Büros einrichten kann, wird es eine Weile dauern. Die entsprechenden Gremien des Kreistags müssen einen Planungsauftrag erteilen, damit kann dann der Bestand in dem einstigen Kasernengebäude erfasst werden. Daraus ergeben sich die Nutzungsmöglichkeiten für die Räume. In den Querbau des Gebäudes sind im Laufe des Jahres 2015 Asylbewerber eingezogen. Die Anzahl der Flüchtlinge sei von einst 170 auf derzeit 70 Personen zurückgegangen, sagte Hauner. Bis zum Ende des Jahres sollen alle Asylbewerber dort ausgezogen sein. Noch etliche Jahre länger werden sich im Längsbau des Stabsgebäudes Klassenzimmer der Freisinger Fachober-/Berufsoberschule (FOS/BOS) befinden. Dies ist der Raumnot im Hauptgebäude der Schule an der Wippenhauser Straße geschuldet. Der Kreistag hat in seiner letzten Sitzung im alten Jahr den Beschluss gefasst, das gesamte Zentrum für die beruflichen Schulen, die sich dort befinden, überplanen zu lassen. Unter anderem soll dort eine neue Berufsschule entstehen. Erweiterungen an der FOS/BOS sind ebenfalls vorgesehen. Das Projekt wird das Hochbauamt des Landkreises die nächsten zehn Jahre beschäftigen. Der Landkreis muss sich bis dahin in Geduld üben. Hauner ist jedenfalls daran gelegen, eine Zerfledderung der Behörde zu verhindern. "Das Landratsamt soll sich auf zwei Standorte konzentrieren", sagte der Landrat, "und nicht auf fünf oder sechs verteilen." Dies erleichtere die Ansprechmöglichkeit für die Bürger.

Letztlich hat also der Landkreis das Rennen um das Stabsgebäude gemacht. Andere Bewerber hatten ebenfalls Begehrlichkeiten. Ein Interessenkonflikt schien sich anzubahnen. Der Arbeiterwohlfahrt wird es in ihren Räumen an der Kölblstraße ebenfalls zu eng. Und die CSU-Fraktion im Freisinger Stadtrat hatte vor gut zwei Jahren noch mit dem Gedanken gespielt, im Stabsgebäude eine Art kulturelles Zentrum für die nördlichen Stadtteile zu schaffen. Dort sollten Begegnungsräume entstehen. Aus dieser Idee wird nun offenkundig nichts.

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