Zuerst läuft der Schatz im Silbersee:Biografische Impulse

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Kino-Projekt im Kardinal-Döpfner-Haus spricht gezielt die Generation der über 50-Jährigen an

Von Laura Caspari, Freising

Eine Banditenbande hat die Kutsche von Fred Engels Vater überfallen, um so eine Schatzkarte in ihren Besitz zu bringen. Eine lange Jagd beginnt, an deren Ende Winnetou und Old Shatterhand mal wieder den Tag retten. Der Film "Der Schatz im Silbersee", der die Geschichte des Indianers erzählt, dürfte bei vielen über 50-Jährigen Erinnerungen an die eigene Kindheit wecken. So auch bei Monika Heilmeier-Schmittner, Bildungsreferentin am Bildungszentrum Freising: "Auf den Film freue ich mich am meisten, den habe ich schon so lange nicht mehr gesehen."

Mit "Der Schatz im Silbersee" als erstem von sechs Filmen startet am 4. Oktober,19 Uhr, das Projekt "Life Spots - Kino mit biografischen Impulsen" im Roten Saal des Kardinal-Döpfner-Hauses. Damit soll die Generation 50 plus angesprochen werden, um Antworten auf die zentrale Frage zu finden, wie es im Alter weitergeht. "Wir wollen den Menschen dabei helfen, ihr Leben so zu gestalten, dass sie glücklich werden", erklärt Claudia Pfrang, Direktorin der Stiftung Bildungszentrum.

Der Anstoß zum Projekt kam von der katholischen Erwachsenenbildung Bayern. Heilmeier-Schmitt hatte da sofort eine Idee: "Ich habe einfach Sachen kombiniert, die wir eh schon machen." Die Biografiearbeit sei schon lange ein Schwerpunkt des Bildungszentrums und das Kino am Domberg gäbe es nun seit einigen Jahren.

So werden in sechs Filmen verschiedene Lebensthemen der Generation aufgegriffen, angefangen bei der Kindheit mit "Der Schatz am Silbersee". Weiter geht es am 27. Oktober mit "Beste Zeit", einem Film über das Aufwachsen in den 70er Jahren. "Brot & Tulpen" (14. November) beschäftigt sich mit den Rollenerwartungen in der Generation Ü 50. Bei "Wir sind die Neuen" am 8. Dezember geht es um das Zusammenleben verschiedener Generationen und "Sein letztes Rennen" (17. Januar) handelt von einem Mann, der ins Altersheim kommt, aber gerne noch etwas erleben möchte. Am 13. Februar wird der Film "Annelie Keil: Geht doch!" gezeigt, der sich mit dem Leben der über 80-jährigen Gesundheitswissenschaftlerin beschäftigt.

Im Anschluss an jeden "Life Spot", also jeden Punkt im Leben, den die Filme beleuchten, wird über die Lebensphase, ihre Bedeutung und Probleme für die über 50-Jährigen gesprochen. Heilmeier-Schmitt übernimmt dabei die Leitung der Diskussion. "Beim ersten Film werde ich alte Sachen wie eine Indianerfeder mitbringen." Solche Erinnerungsträger, aber auch Sprüche und Zitate seien in der Biografie ein wichtiger Redeanstoß, danach trage sich die Diskussion von selbst. Die Broschüren zum Projekt werden in den nächsten Tagen in Büchereien, Buchläden und im Landratsamt ausliegen, eine Voranmeldung für die Kinoabende ist nicht nötig.

© SZ vom 29.09.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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