Zu hoch, zu steil, zu eng:Sicherheit geht vor

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Vier der acht Hügel für den neuen Pausenraum der Grundschule Hallbergmoos werden wieder abgetragen - wegen Sicherheitsbedenken bei der Schulleitung. (Foto: Marco Einfeldt)

Vier der acht Hügel im Pausenhof der Grundschule Hallbergmoos müssen teilweise beseitigt werden. Die neue Schulleitung befürchtete Gefahren für die Kinder

Von Gerhard Wilhelm, Hallbergmoos

Die Gemeinde Hallbergmoos wird für die Umgestaltung des Pausenhofes der Grundschule weitere 15 500 Euro ausgeben, damit vier der acht schon bestehenden Hügel einer "Bewegungszone" ganz beseitigt und die restlichen vier abgeflacht und stärker ausgerundet werden. Notwendig wurde dies, weil die Schulleitung Sicherheitsbedenken vorgebracht hatte. Gegen den Beschluss stimmte als einziger Gemeinderat Silvia Edfelder (CSU). Gleichzeitig wird die Oberflächenfarbe für weitere 5000 Euro von rot/blau auf ockergelb geändert.

Die Umgestaltung war 2013 vom damaligen Gemeinderat beschlossen worden - aufgrund eines Antrags der damaligen Rektorin Marion Bauer aus dem Jahr 2012. Dafür wurde eine Gesamtsumme von 115 000 Euro eingeplant. Dies geschah in enger Absprache mit der damaligen Schulleitung und der Vorsitzenden des Elternbeirats, teilte die Rathausverwaltung mit.

Nach dem Bau tauchten jedoch bei der Schulleitung, die mittlerweile gewechselt hat, Bedenken auf. Zwar scheine die Hügellandschaft von der Idee her als "Bewegungszone" für die Kinder durchaus sinnvoll zu sein, wie Schulleiter Rudolf Weichs schreibt. "Auf den zweiten Blick müssen aber bei der derzeitigen baulichen Konzeption der Hügellandschaft aus unserer Sicht durchaus kritische Anmerkungen angeführt werden."

Zum Beispiel, dass sich die Unfallgefahr bei den Hügeln, die schon stehen, erhöhen könnte. Sie seien "zu hoch, zu steil und zu eng aneinander gebaut". Und was sei im Winter oder wenn es regne? Dann drohe Rutschgefahr und die Hügel könnten nur eingeschränkt genutzt werden. "In diesem Fall träte wieder die momentane und sehr unbefriedigende Situation ein, dass wir einen eingeschränkten Pausenraum haben." Schulleiter Weichs stellte zuletzt die Frage, ob die derzeitige bauliche Konzeption "überhaupt den Sicherheitsrichtlinien nach den gesetzlichen DIN-Vorschriften für Spielgeräte und Außenflächen" entspreche, und wer die Hügellandschaft nach Fertigstellung eigentlich abnehme?

Die Verwaltung setzte sich daraufhin mit dem zuständigen Landschaftsplaner, der bauausführenden Firma und der Kommunalen Unfallversicherung Bayern (KUVB) in Verbindung. Letztere sah keine besondere Gefährdung. Bei Schnee- und Eisglätte müsse aber geregelt sein, dass die Hügellandschaft gesperrt werde. Die Baufirma und der Planer bezifferten die Kosten für den totalen Rückbau auf 26 000 Euro. Damit würde aber das Gesamtkonzept aufgegeben. Rund 140 000 Euro seien in dem Fall "vergeblich aufgewendet worden". Die Verwaltung schlug deshalb einen später auch gebilligten Kompromiss zwischen Abbau und Abflachung vor.

© SZ vom 16.04.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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