Kinder-Musical "Frederick":Verträumter Mäuserich kämpft gegen böse Ratten

Frederick die Maus

Die Proben zum Musical "Frederick, die Maus" laufen auf Hochtouren. Kommenden Samstag ist Premiere im Pavillon der Musikschule.

(Foto: Lukas Barth)

Junge Künstler proben eifrig für das Musical "Frederick, die Maus", das der Musikschulleiter Martin Keeser komponiert hat.

Von Katharina Aurich, Freising

Das kleine Mädchen steht alleine oben auf der Bühne und als sie zu singen beginnt, scheint die Zeit einen Moment still zu stehen. Die neunjährige Clara Pellmaier spielt Frederick, die Maus, und verkörpert diese tragende Rolle schon während der Proben des gleichnamigen Musicals der Musikschule Freising mit beeindruckend heller, klarer Stimme und einer natürlichen Bühnenpräsenz scheinbar ohne Lampenfieber.

Bereits 1985 hat der Leiter der Freisinger Musikschule, Martin Keeser, dieses Musical in Anlehnung an das Buch "Die Maus Frederick" geschrieben und die Musik dazu komponiert. Jetzt steht in der bereits dritten Wiederaufführung eine kleine Maus in der Musikschule auf der Bühne, die mit ihrem Flötenspiel und Gesang die bösen Ratten vertreibt und die Mäuse rettet. Seit September proben 17 junge Darsteller, die singen und tanzen, sowie 15 Musiker auf der Bühne im Musikschulpavillon. Unter letzteren befinden sich Eltern von Musikschülern. Die Musiklehrerinnen Sonja Hildebrandt und Annegret Polster, die schon als Kinder bei der ersten Aufführung von Frederick mit dabei war, führen Regie. Sie haben die Choreografien entwickelt, einstudiert und vor allem die bezaubernden Mäuse- und Rattenkostüme und Masken entworfen. Thema des Stücks sei eigentlich die Rolle des Künstlers in unserer Gesellschaft, der wie Frederick scheinbar nichts Produktives beitrage, schildert Kesser. Daher vertreiben die Mäuse, die fleißig für ihre Wintervorräte Körner und Früchte sammeln, ihren Artgenossen Frederick, der während dessen Flöte spielt sowie Farben und Worte sammelt und nicht mitarbeitet. Aber der vermeintliche Nichtsnutz und Schöngeist wird schließlich zum Helden.

Im Kampf gegen die böse Ratten müssen die Mäuse kreativ werden

Die Geschichte sei zeitlos und spreche jeden, Kinder, Jugendliche und Erwachsene an, lautet die Erfahrung des Musikschulleiters. Die Mäusegruppe ist in Gefahr, denn drei böse Ratten wollen sie sich untertan machen. Dafür haben sie eine fantastische Zaubermaschine mit gebracht, den Equilator. Dieses monströse Ding haben die Kinder in Wochenendworkshops zusammen mit Hans-Jörg Polster vom Münchner Verein Kultur- und Spielraum selbst gebaut. Viele Fahrradräder drehen sich an der Maschine, während die Mäuse hindurch laufen müssen und dann als gleichförmige Untertanen der Ratten wieder heraus kommen. Während dessen knallt und zischt die Maschine, mit Lichteffekten und greller Musik wird die bedrohliche Atmosphäre noch unheimlicher. Das einfache, aber effektvolle Bühnenbild macht die Geschichte noch eindringlicher. Ein wunderschöner Eisvogel in einer schillernd blauer Maske liegt verletzt im Schnee aus weißen Tüchern, ihn kann Frederick mit seinem Flötenspiel heilen und gemeinsam retten sie die Mäuse dann vor den bösen Ratten.

Die Musik für dieses Musical hat Martin Keeser in den Achtzigerjahren komponiert. Das hört man ihr auch an. Einflüsse der damals populären Band Genesis sowie anderer damals populärer Hits sind nicht zu überhören. Aber diese Songs begeisterten heute immer noch die Mitwirkenden, berichtet Keeser, sie seien genauso zeitlos wie die Geschichte selbst. Und noch etwas anderes bedeute dieses Musical: Es verbinde Generationen, denn jetzt machten Kinder und Enkel der Darsteller der ersten Aufführung von 1985 mit, sagt der Musikschulleiter. Er sitzt während der Proben natürlich am Klavier, gibt die Einsätze und wacht darüber, dass Musik, Licht, Gesang, Tanz und Dialoge ineinander greifen, während Annegret Polster und Sonja Hildebrand den Kindern auf der Bühne letzte Anweisungen für die Choreografie geben. Aufführungen von "Frederick, die Maus" finden am Samstag, 24. Juni, sowie am Freitag, 30. Juni, und am Samstag, 1. Juli jeweils um 19 Uhr im Pavillon der Musikschule statt.

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