Die Petition zum Erhalt des Oktogons am Freisinger Domberg ist am Mittwoch im Wissenschaftsausschuss des Landtags mit knapper Mehrheit abgelehnt worden. Mit zehn zu acht Stimmen sprach sich die CSU-Mehrheit für die bestehende Planung zur Sanierung des Diözesanmuseums aus, die einen Abriss des Turms vorsieht - wenngleich CSU-Abgeordneter Robert Brannekämper es bedauerte, dass das Oktogon verschwinden wird. Grüne, SPD und Freie Wähler unterstützten die Eingabe von Stadtheimatpfleger Norbert Zanker, für den das Oktogon zum Museumsbau, dem ehemaligen Knabenseminar, dazugehört. Zanker trug das Ergebnis mit Fassung: "Ich hab das leider kommen sehen." Ein "bisschen" habe er aber darauf gehofft, dass wenigstens eine "Würdigung" ausgesprochen und der Fall weiter geprüft wird.
Den Abgeordneten im Ausschuss bescheinigte Zanker, dass sie sich in die Materie gut eingearbeitet hätten, es sei lange diskutiert worden. Vor einer Woche war die Abstimmung verschoben worden, am Montag hatten sich einige Ausschuss-Mitglieder auf Initiative von Sepp Dürr (Grüne) zu einem Ortstermin getroffen. Architekt Peter Brückner, Museumsleiter Christoph Kürzeder und Markus Reif von der erzbischöflichen Finanzdirektion hatten dabei eindringlich für die bestehenden Pläne geworben. Feuerwehrzufahrt sowie die Anlieferung für Museum, Depot und Gastronomiebetrieb könnten nur über die Seite erfolgen, auf der bisher das Oktogon steht.
"Ich habe getan, was ich konnte", bilanzierte Zanker. Zumindest beim Kardinal-Döpfner-Haus könnte er mit dem zweiten Punkt seiner Petition Erfolg haben: Womöglich wird der Seidl-Turm erhalten oder aber in neuer Form errichtet.
Nun ist der Freisinger Stadtrat am Zug. Er wird in seiner nächsten Sitzung am Donnerstag, 26. Oktober, über den Bauantrag der Erzdiözese zu Sanierung und Umbau des Diözesanmuseums entscheiden, das 2013 wegen Brandschutzmängeln geschlossen worden war.