Immobilien in der Luckengasse:Neue Wohnungen im alten Gemäuer?

Immobilien in der Luckengasse: Fertig zum Abriss ist die alte "Maxburg" an der Luckengasse. Dort soll ein Haus mit acht Wohnungen entstehen, wenn der Denkmalschutz zustimmt.

Fertig zum Abriss ist die alte "Maxburg" an der Luckengasse. Dort soll ein Haus mit acht Wohnungen entstehen, wenn der Denkmalschutz zustimmt.

(Foto: Marco Einfeldt)

Die alte Ringerhalle ist schon weg, die ehemalige Gaststätte "Maxburg" auf dem Nachbargrundstück soll zu einem Haus mit acht Wohnungen umgebaut werden. Doch das Landesamt für Denkmalschutz legt ein Veto ein.

Von Kerstin Vogel, Freising

Die Anforderungen des Denkmalschutzes haben am Mittwoch im Planungsausschuss des Freisinger Stadtrats wieder zu langwierigen Diskussionen geführt. Gegenstand der Debatte war die alte "Maxburg" an der Luckengasse, eine frühere Gaststätte, die unter Denkmalschutz steht. Besitzer Alfred Bock möchte sie in ein Haus mit acht Wohnungen umbauen.

Während der Abriss der Ringerhalle auf dem Nachbargrundstück genehmigt wurde, hier entsteht seit September 2016 ein Neubau für ein Einfamilienhaus mit Büronutzung, stellten sich die Pläne für die Maxburg aus Sicht des Landesamts für Denkmalpflege als problematisch dar. Das Gebäude stammt aus den Jahren 1845 bis 1850, gilt als altes Bürgerhaus und typisch für die Altstadt. Im Erdgeschoss ist das alte Stallgewölbe erhalten, obwohl das Haus seit 1870 als Gastronomie genutzt wurde. Das Gewölbe wollen die Bauherren nicht antasten. Die Denkmalschützer stören sich an den Plänen, die Treppen in die oberen Stockwerke zu ersetzen und vor allem an dem geplanten zweigeschossigen Ausbau des Daches. Dieser würde zahlreiche Fenster erforderlich machen und die wiederum passen laut Experten nicht an diese Stelle. Der Planungsausschuss überzeugte sich an Ort und Stelle vom Zustand des Gebäudes. In der anschließenden Diskussion wiesen alle Beteiligten darauf hin, dass die Vorstellungen der Bauherren und der Stadt gar nicht so weit auseinanderlägen.

OB Tobias Eschenbacher erklärte aber, dass er den Beschluss anfechten müsse, wenn dem Antrag in der vorliegenden Form mit dem geplanten Ausbau zugestimmt werde. "Das ist einfach gesetzlich geregelt." Zu den Stadträten, die mit der Diskussion um "derartige Kleinigkeiten" nichts anfangen konnten, gehörte neben Thomas Ottowa (CSU) Susanne Günther von den Grünen. "Wir suchen in Freising händeringend nach Möglichkeiten, Wohnraum zu schaffen", ärgerte sie sich: "Aber der Denkmalschutz ist irgendwie ein goldenes Kalb." Zwar blieb am Ende eine Mehrheit von 10:4 Stadträten bei der Ablehnung des Antrages. Sollten die Bauherren die strittigen Punkte ausräumen können, kann die Verwaltung den Antrag ohne weitere Diskussion genehmigen.

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