Wohnungen besser gesichert:Weniger Einbrüche

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Polizeipräsidium zieht überwiegend positive Bilanz

Von Susi Wimmer, Ingolstadt

Zahlenwerk lässt sich immer drehen und wenden und unterschiedlich auslegen. Das Polizeipräsidium Oberbayern Nord, das auch für den Landkreis Freising zuständig ist, zählte 2015 in seinem Bereich 62 838 Straftaten, ein Anstieg um 0,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Für Polizeipräsident Walter Kimmelzwinger trotzdem ein Erfolg. Mit G-7-Gipfel, der Zuwanderung von Flüchtlingen und der angespannten Terrorlage habe man ein "fast schon historisches Jahr" gemeistert.

Rechnet man die Straftaten auf die Zahl der Bevölkerung um, so leben die Menschen im Präsidiumsbereich Ingolstadt am sichersten in ganz Bayern. Und: Endlich ist es auch gelungen, die Einbruchsserie in den Landkreisen zumindest einzudämmen. Zwar ist die unter der Rubrik "Diebstahl" subsumierte Deliktzahl mit 17 138 immer noch relativ hoch, aber erstmals seit Jahren im Sinken begriffen. Die Polizei habe hier viel Zeit und Personal investiert, so Kimmelzwinger. Bei so vielen Einbrüchen wie möglich übernahm die Spurensicherung der Kriminalpolizei den Tatort, um eine möglichst hohe Qualität zu erreichen und Serieneinbrüche schneller zu registrieren. "Die Zahl der Einbruchsversuche ist nach wie vor konstant hoch", sagte Kimmelzwinger, "aber in der Hälfte der Fälle scheitern die Täter". Was auch darauf zurückgehen könnte, dass sich viele Bürger bei der Polizei Rat holen und Häuser und Wohnungen besser sichern.

Der Bereich des Polizeipräsidiums Oberbayern Nord zieht sich von der Stadt Ingolstadt und Eichstätt im Norden bis Starnberg, Fürstenfeldbruck im Südwesten und Freising, Erding und Ebersberg im Südosten. In einigen Landkreisen gab es besondere Auffälligkeiten. In Erding beispielsweise erzwangen Betrüger zwei Geldübergaben und erbeuteten 35 000 Euro. Ungewöhnlich auch der Fall von Baby Franziska: Das Neugeborene wurde Ende Juli auf der Damentoilette eines Parkhauses am Terminal II des Münchner Flughafens halb tot aufgefunden. Das Mädchen konnte reanimiert werden. Die Kindsmutter wurde ausfindig gemacht, das Baby kam in eine Pflegefamilie. Das Polizeipräsidium ist besonders auf seine Aufklärungsquote stolz. Sie liegt bei 64,9 Prozent. Maßgeblich daran beteiligt sind die Mordermittler. Sie klärten 2015 insgesamt 14 Mordfälle auf, darunter acht Versuche, sowie 22 Fälle des versuchten Totschlags. Ungeklärte Fälle: null.

© SZ vom 09.04.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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