Wenn es Winter wird:Vögel füttern - aber richtig

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Rotkehlchen schätzen Haferflocken, Äpfel oder Rosinen, um über den Winter zu kommen. (Foto: Patrick Pleul)

Ob Körner, Getreide oder Apfelstücke: Der Landesbund für Vogelschutz empfiehlt, jetzt mit dem Füttern zu beginnen - und hat ein paar wichtige Tipps.

Von Paulina Schmidt, Freising

Dieses Wochenende ist der erste Schnee gefallen. Damit hat die kalte Jahreszeit begonnen und heimische Vögel freuen sich über ein zusätzliches Nahrungsangebot. Der Landesbund für Vogelschutz rät daher, mit dem Füttern der Vögel zu beginnen. Durch das frühlingshafte Wetter der vergangenen Wochen hatten diese keine Probleme bei der Nahrungssuche gehabt. Hans-Jürgen Unger, stellvertretender Vorsitzender der LBV-Kreisgruppe Freising, rät aber aufgrund des Wetterumschwungs, nun mit der Fütterung zu beginnen. "Die Geister scheiden sich beim Thema Vogelfütterung. Bei schlechtem, vor allem kalten Wetter, sollte man auf jeden Fall mit der Fütterung beginnen. Dann finden die Vögel in der Natur weniger Nahrung", sagt Unger.

Lieber zu lange Futter anbieten als zu kurz

Wichtig sei, dass man die Vögel durchgehend bis zum Ende des Winters füttere. Denn die Vögel gewöhnen sich daran und seien erstaunt, wenn es dann plötzlich nichts mehr gebe. Manche Vogelfreunde befüllen die Futterstellen das ganze Jahr über, das sei Ungers Meinung nach aber nicht nötig.

Ein zu langer Zeitraum der Fütterung sei jedoch keine Gefahr für die Vögel. "Sie verlernen dadurch nicht, selbst Nahrung zu suchen. Im Frühjahr könnten sie zwar wieder Insekten und sonstige Nahrung finden, aber selbst wenn sie dann noch zusätzlich gefüttert würden, sei das kein Problem. "Es schadet auch nicht, mit einer Fettreserve in die Brutperiode zu starten", erklärt Unger.

Wichtig seien vor allem die Fütterungsmethoden. Dabei sollte auf die Hygiene am Futterplatz geachtet werden. Bei Vogelhäuschen, in denen die Vögel sitzen, könne das Futter verkoten. Daher sei es wichtig, die Futterstelle regelmäßig zu putzen, da sonst Krankheiten übertragen werden können. Eine bessere Möglichkeit sei ein Futtersilo, hier könne das Futter nicht verschmutzt werden. Grundsätzlich rät der LBV dazu, die Futterstelle an einem übersichtlichen Platz zu postieren, so dass die Vögel ihre Umgebung im Blick haben.

Jede Vogelart mag andere Nahrung

Laut LBV hat jede Vogelart ihre Vorlieben. Mit der Art des Futters lassen sich bestimmte Arten anlocken. Amseln und Rotkehlchen sind Weichfutterfresser, sie mögen Äpfel, Rosinen, oder Getreideflocken. Die Finken als Körnerfresser bevorzugen beispielsweise Erdnussbruch und Sonnenblumenkerne. Für Spechte und Kleiber ist Fettfutter besonders gut geeignet. Meisen, Haussperlinge und Feldsperlinge mögen fast alles.

Nicht verfüttert werden sollten altes Brot oder Essensreste, da die Vögel Salz und Gewürze nicht vertragen. Es wird dazu geraten, beim Vogelfutter zu hochwertigen Wildvogel-Futtermischungen zu greifen, da diese wesentliche Nährstoffe enthalten. Rezepte zum Selbermachen von Vogelfutter und Informationen zur Fütterung gibt es unter www.lbv.de/fuettern.

© SZ vom 23.11.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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