Weniger Emotionen:Konstruktive Gespräche

Lesezeit: 2 min

Straßenausbau wird in Hetzenhausen wieder diskutiert

Von Birgit Grundner, Neufahrn

Die zwischenzeitlich auf Eis gelegten Pläne für den Straßenausbau in Hetzenhausen sollen jetzt wieder aufgewärmt werden. Nach den zum Teil emotional verlaufenen Diskussionen wurden inzwischen weitere Gespräche geführt, die Bürgermeister Franz Heilmeier als konstruktiv bezeichnet. Für das weitere Vorgehen will die Gemeinde nun den Planungsverband Äußerer Wirtschaftsraum einschalten. Als "neutrale Stelle", erläutert geschäftsleitender Beamter Eduard Sczudlek, soll dieser das Thema derart aufbereiten, dass der Gemeinderat die entsprechenden Beschlüsse über Art und Umfang der Maßnahmen fassen kann.

Grundlage für den Straßenausbau soll ein Bebauungsplan sein, mit dem sich bisher eine Landschaftsplanerin befasst hatte. Wegen der Einbeziehung von Privatgrundstücken und des vorgesehenen Ausbaustandards, der als zu hoch empfunden wurde, war der Plan aber im Dorf heftig kritisiert worden - vor allem mit Blick auf die Kosten, an denen sich die Anlieger beteiligen müssten. Im Neufahrner Gemeinderat war das Vorhaben ebenfalls umstritten, das Bebauungsplanverfahren wurde erst einmal gestoppt. Vom Tisch war damit allerdings ebenso die reine Straßensanierung, die in Hetzenhausen unabhängig vom Straßenausbau als längst überfällig betrachtet wird. Das wurde jetzt erneut in der Bürgerversammlung deutlich.

Ein Hetzenhausener appellierte deshalb an die Vernunft seiner Mitbürger. Dass bisher nichts vorwärtsgegangen sei, "liegt auch maßgeblich an den Hetzenhausenern selbst", stellte er fest. Jeder versuche nur, das Beste für sich selbst herauszuholen. Doch nun gehe es darum, endlich einen Konsens zu finden. Er werde keinen Weg finden, der den Vorstellungen aller komplett entspreche, meinte dazu Bürgermeister Heilmeier. Ein "bestimmtes Entgegengehen" sei schon nötig, "sonst stehen wir in absehbarer Zeit wieder vor der Wand".

Anders vorgestellt hatten sich die Hetzenhausener offenbar die Vorbereitungen für das schnelle Internet im Dorf. Nur von Fürholzen nach Hetzenhausen sei ein Glasfaserkabel verlegt worden, im Dorf dagegen sei aber nur an strategischen Stellen das Kupferkabel verdoppelt worden, stellte Ortssprecher Jakob Ziegltrum fest. Er befürchtet deshalb, dass die Telekom "in ein paar Jahren wieder aufgraben" muss.

Das könne dann während des Straßenausbaus geschehen, sagte Eduard Sczudlek. Um eben solche Maßnahmen zu koordinieren, habe die Gemeinde einen "Masterplan" in Auftrag gegeben. Dieser soll künftig bei jedem anstehenden Tiefbauvorhaben aufzeigen, welcher Rohrtyp auf welcher Trasse gleich mitverlegt werden sollte. In Hetzenhausen könne das bedeuten, dass entweder gleich Glasfaserkabel oder zumindest bereits entsprechende Leerrohre verlegt werden.

Vorwärtsgehen soll es jetzt auch mit dem Anbau für das Feuerwehrhaus. Dort soll die historische Spritze so untergebracht werden, dass sie durch ein groß dimensioniertes Sichtfenster von außen zu sehen ist. Die Planung habe das Bauamt vorbereiten wollen, mahnte Ortssprecher Ziegltrum.

© SZ vom 26.07.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: