Wegen dichter Bebauung:Die Gemeinde sucht den Dialog

Veranstaltung zum Baugebiet Neufahrn-Süd soll Wogen glätten

Von birgit grundner, Neufahrn

Die kontroversen Diskussionen um das Baugebiet Neufahrn-Süd reißen nicht ab. Am Montag waren sie erneut Thema in der Gemeinderatssitzung, an der einmal mehr Mitglieder der "Interessengemeinschaft Bebauungsplan 111" teilnahmen. Diese lehnt den "neu verdichteten Bebauungsplan" für den seit Jahren brachliegenden ehemaligen Sportplatz ab und hat das kürzlich mit etwa 50 Unterschriften unterstrichen.

Die Gemeinde will darauf mit einem "Informations- und Dialogabend" im Erörterungsverfahren für den Bebauungsplan reagieren. Das kündigte Zweiter Bürgermeister Hans Mayer (CSU), der die Sitzung in Vertretung von Bürgermeister Franz Heilmeier (Grüne) leitete, an. Damit werde erstmals so eine Veranstaltung wegen eines Baugebiets gemacht, betonte er. Einen Termin gibt es noch nicht. Es werde aber öffentlich dazu eingeladen, erklärte Rathaussprecherin Nicole Dobner auf Nachfrage.

Eigentlich sollte es in der jüngsten Gemeinderatssitzung nur um den Geltungsbereich des Bebauungsplans gehen: Dieser wurde am westlichen Rand ein Stück nach Süden verlängert, so dass er nun den gesamten Bereich umfasst, der für einen Fußweg von der Albert-Einstein-Straße zur Straße "Am Sportplatz" vorgesehen ist. Mehrere Gemeinderäte nahmen das zum Anlass, um kritische Äußerungen von Anwohnern zu den Planungen noch einmal aufzugreifen. Wie berichtet, sollen auf dem Areal Vier- und Fünfspänner sowie vier Geschosswohnungsbauten entstehen.

Die Kritiker beklagen eine Verdichtung gegenüber früheren Planungen und zum Teil die Höhe der Gebäude. Sie vermissen Einfamilienhäuser und können sich mit dem Geschosswohnungsbau nicht recht anfreunden. Das Thema werde in der Öffentlichkeit sehr kontrovers diskutiert, stellte Thomas Seidenberger (Freie Wähler) fest, der sich deshalb erkundigte, warum ein beschleunigtes Bebauungsplanverfahren durchgeführt wird. Bauamtsleiter Michael Schöfer verteidigte das einfachere Vorgehen und die Aufteilung des Baugebiets in kleinere Parzellen als früher angedacht. Andernfalls wäre ein Eigenheim dort für viele unbezahlbar, sagte er. Die Kritiker unter den Zuhörern konnte er damit nicht überzeugen: In anderen Neufahrner Baugebieten wie etwa im Südwesten seien schließlich auch größere Grundstücke erfolgreich angeboten worden, hieß es.

Sicher dürfte sein, dass der Gemeinderat in jedem Fall am Geschosswohnungsbau - teils im öffentlich geförderten Wohnungsbau - festhalten wird. Dieser soll künftig in jedem neuen Baugebiet Raum bekommen. Der Bedarf dafür sei groß, wird stets betont.

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