Wechsel zur CSU:Vorerst nur Spekulationen

ÖDP-Stadtrat Helmut Priller spielt mit dem Gedanken, sich 2014 einer anderen Partei anzuschließen

Johann Kirchberger

Der Ortsvorsitzende und ehemalige Oberbürgermeisterkandidat der ÖDP, Stadtrat Helmut Priller, ist unzufrieden mit dem Zustand seiner Partei und spielt mit dem Gedanken, sich womöglich der CSU anzuschließen. Allerdings sei noch gar nichts entschieden, betont er, es habe lediglich vor drei Wochen einmal ein Gespräch mit dem CSU-Ortsvorsitzenden Erich Irlstorfer gegeben. Daraus jetzt schon Schlussfolgerungen zu ziehen, tut Priller als Spekulationen ab. Auf keinen Fall werde er die Fraktion vorzeitig verlassen, sein Mandat mitnehmen und damit den Fraktionsstatus der ÖDP gefährden. Wenn überhaupt, dann tauche er eben bei den Kommunalwahlen 2014 auf der Liste der CSU oder auch bei einer anderen Partei auf, sollte er mit seiner ÖDP nicht mehr zurecht kommen. Auch dies sei möglich, so Priller.

Warum die CSU jetzt über sein Gespräch die Öffentlichkeit informiert habe, wisse er nicht, sagt Priller. In seinen Augen werde die Sache auf alle Fälle ein wenig "hochgekocht", wahrscheinlich, weil es nach dem Wechsel von Eva Bönig von der SPD zu den Grünen so schön passt. Er werde auf alle Fälle am ÖDP-Landesparteitag am 5. Mai teilnehmen und zuvor auch noch Gespräche im Ortsverein, mit der Fraktion und mit der Kreisvorstandschaft führen.

Anders als Bönig sei er als Oberbürgermeisterkandidat zwar ausreichend unterstützt worden, obwohl er mit 2,7 Prozent weit schlechter abgeschnitten habe als erhofft. Er vermisse aber den frischen Wind in seiner Partei. "Unsere Arbeit trägt nicht so richtig Früchte" moniert er, "vieles verpufft, wir lassen uns zu oft die Butter vom Brot nehmen". Auch von ihrem jahrelangen Kampf gegen die dritte Startbahn habe die ÖDP nicht profitiert. Die Mitgliederwerbung sei alles andere als optimal, "wir vergreisen, wir haben keinen Nachwuchs".

Gleichwohl sei bei ihm der "Grundgedanke ÖDP" schon noch vorhanden, aber es müsste im Orts- und Kreisverband einfach mehr passieren. Anders sei das etwa bei der CSU, die über einen hohen Organisationsgrad verfüge, "da funktioniert vieles, da hat alles Hand und Fuß, und so was schätze ich". Er sei eben ein Mensch, der anpackt, praktisch denkt und nicht ewig diskutieren wolle.

In den nächsten Wochen werde er sich jetzt erst einmal orientieren. Ob er dann weiterhin in der ÖDP, in der CSU oder sonst wo mitarbeiten werde, sei derzeit völlig offen. "Das kommt darauf an, wo ich die meisten Schnittpunkte finde", so Priller. Auch wolle er abwarten, wie sich die Freisinger CSU ausrichte, wenn Erich Irlstorfer womöglich 2013 in den Bundestag gewählt werde.

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