Wahl in Fahrenzhausen:Eine Sache der Persönlichkeit

In der Gemeinde gibt es keine größeren Streitpunkte, die Bewerberlisten unterscheiden sich inhaltlich wenig. Deshalb wird es spannend, mit welchem der drei Bürgermeisterkandidaten die Bürger den eingeschlagenen Kurs fortsetzen wollen

Von Klaus Bachhuber

Wahl in Fahrenzhausen: Die Weichen für die Erweiterung des Gewerbegebiets Großnöbach sind gestellt, die Straße ist gebaut, die Firmen können kommen. Dies wird eine der Aufgaben des neuen Gemeinderats und auch des neuen Bürgermeisters werden.

Die Weichen für die Erweiterung des Gewerbegebiets Großnöbach sind gestellt, die Straße ist gebaut, die Firmen können kommen. Dies wird eine der Aufgaben des neuen Gemeinderats und auch des neuen Bürgermeisters werden.

(Foto: Marco Einfeldt)

Der Charakter einer Kommunalwahl als Persönlichkeitswahl wird in Fahrenzhausen diesmal besonders gelten. An Konflikten oder grundsätzlichen Unterschieden in Sachthemen jedenfalls dürfte sich die Bürgermeister- und Gemeinderatswahl am 16. März nicht entscheiden. Wenn die vier zur Wahl stehenden Bewerberlisten nicht noch auf den letzten Metern den spektakulären Richtungsstreit auspacken, wird es keine Fragen geben, anhand derer die Bewerber grundsätzlich unterscheidbar sind.

Vor sechs Jahren war es in Fahrenzhausen das große Thema, Altlasten einer abgeschlossenen Ära aufzuarbeiten. Jetzt bilanziert der scheidende Bürgermeister Rudi Jengkofer (CSU), er hinterlasse "ein gemachtes Bett". Die neuen Themen im Rathaus laufen gleichwohl noch sehr behutsam an. Bei einem der zentralen Zukunftsthemen sind sich ohnehin alle Gruppierungen einig: die Verhinderung der geplanten dritten Startbahn am Flughafen.

Zunächst einmal steht die Weiterbearbeitung eingeleiteter Projekte an. Die Erweiterung des Gewerbegebiets Großnöbach, für die Gemeinde das zentrale Reservoir an Gewerbesteuer, muss umgesetzt werden. Der Leitplan steht, die Erschließung ist nahezu fertig. Und wenn man alleine den Aufwand im Gemeinderat für die Fassadengestaltung des ersten Gebäudes dort, einen Lebensmittelmarkt, hochrechnet, dann steht mit der Bebauung des Gewerbegebietes noch einige Arbeit an.

Außerdem sind im Rathaus zuletzt in vielen Orten Neubaugebiete angeleiert worden. Auch diese einzelnen Wohngebiete sind in unterschiedlichen Verfahrensschritten und müssen jeweils begleitet, gestaltet und vollendet werden. 2006 hatte man mit der Fortschreibung des Flächennutzungsplans auf etwa 15 Jahre die Ortsentwicklung skizziert - das meiste davon ist schon begonnen. "Kammerberg-Nordwest", "Am alten Sportplatz" und "Krautgartenwiesen" in Kammerberg, "Im Leger" in Fahrenzhausen, "Ortsmitte" in Großnöbach, "Bachenhausen Ost", diese Neubaugebiete sind bereits in Arbeit.

Schon lange steht der Anspruch im Raum, endlich auch Angebote für Senioren zu installieren. Da die Kinderbetreuung mittlerweile auf angemessenem Stand ist, wird sich der Gemeinderat nun wohl dem anderen Ende der Altersskala zuwenden. Ein weiteres Zukunftsthema, das der "alte" Gemeinderat ganz bewusst den Nachfolgern übertragen hat, ist die Neugestaltung des Dorfzentrums. Rathaus, Mehrzweckhalle, Schule, Kindergarten - diesem über die Jahre zusammengestückelten Ensemble täte eine gestalterische Aufwertung gut, um es zu einem wirklichen Ortszentrum zu machen. Praktische Aspekte liefern den Anstoß dazu: In der Mehrzweckhalle tröpfelt es gelegentlich rein, das Rathaus wird zu klein. Fahrenzhausen steuert auf 5000 Einwohner zu und das hieße neben einem steigenden Verwaltungsaufwand im Rathaus zum Beispiel auch, dass der jetzt 16-köpfige Gemeinderat künftig auf 20 Mitglieder anwachsen wird.

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