Viel in Bewegung:Meilensteine

Die Stadträte beschließen, den "Plan" im Herzen von Moosburg umzugestalten. Die Ergebnisse des Architekturwettbewerbs sollen im März vorliegen. Die alte Isarbrücke ist verschoben und wird durch eine neue ersetzt

Von Alexander Kappen, Moosburg

Ende Juli war es vollbracht. Nachdem das Thema lange Zeit die Stadt in Atem gehalten hatte und eineinhalb Jahre intensiv in Infoveranstaltungen, Stadtratssitzungen, Bürgerversammlungen und Bürgerbeteiligungen diskutiert und aufgearbeitet worden war, wurde der Auslobungstext für den Architektenwettbewerb zur Umgestaltung des "Plan" in Moosburg verabschiedet. Stadtmarketingreferent Alfred Wagner (UMB) freute sich, "dass wir einen schönen Platz bekommen". CSU-Stadtrat Rudolf Heinz meinte: "Wir legen jetzt den Grundstein für das Herz unserer Stadt." Und Dritter Bürgermeister Michael Stanglmaier (Grüne) sprach von einem "Meilenstein für unsere Stadt".

Viel in Bewegung: Etliche Parkplätze auf dem Plan werden wegfallen, wenn dessen Umgestaltung abgeschlossen ist.

Etliche Parkplätze auf dem Plan werden wegfallen, wenn dessen Umgestaltung abgeschlossen ist.

(Foto: Marco Einfeldt)

Weniger euphorisch waren Ludwig Kieninger (FW), Thomas Kerscher (CSU) und Martin Pschorr (SPD), die als Einzige dagegen stimmten. Letzterer meinte, die finanziell angeschlagene Stadt solle "nicht so sorglos mit ihrem Geld umgehen" und 110 000 Euro an Honoraren für den Wettbewerb ausgeben. Kerscher war bereits im April mit seinem Antrag gescheitert, das laufende Verfahren zur Plan-Umgestaltung mit sofortiger Wirkung auszusetzen. In Anbetracht der angespannten Haushaltslage müsse man "wichtigere Projekte vorantreiben", meinte Kerscher. Letztlich setzte sich jedoch Bürgermeisterin Anita Meinelt (CSU) mit ihrem Standpunkt durch, wonach ein Aussetzen des Verfahrens "ein Rückschritt und ein Vertrauensbruch" wäre. Und so wurde ein Vierteljahr später der Auslobungstext verabschiedet, der unter anderem vorsieht, dass das Kriegerdenkmal an seinem aktuellen Standort stehen und 15 bis 25 Parkplätze erhalten bleiben sollen. Was die Architekten daraus machen, wird man im März sehen, wenn die Ergebnisse vorgestellt werden. Gebaut, das prognostiziert die Bürgermeisterin, werde im Jahr 2017 auf dem Plan mit Sicherheit noch nicht.

Viel in Bewegung: Ein Spektakel war in diesem Sommer die Verschiebung der Moosburger Isarbrücke, deren Tage gezählt sind.

Ein Spektakel war in diesem Sommer die Verschiebung der Moosburger Isarbrücke, deren Tage gezählt sind.

(Foto: Marco Einfeldt)

Anders als an der Isar, wo seit diesem Jahr kräftig gearbeitet wird. Ende August und Anfang September wurden die Geh- und Radwegbrücke sowie die alte Stahlbogenbrücke aus dem Jahr 1949 in spektakulären Aktionen um 20 Meter verschoben. Dort dienen sie nun als Behelfslösung für den Verkehr auf der Staatsstraße 2350, während am angestammten Standort die neue Isarbrücke entsteht. Im August 2018 sollen die Arbeiten abgeschlossen sein.

Ob die Bauarbeiten für ein neues Hallenbad überhaupt jemals beginnen, ist noch nicht klar. Aber auf einen Standort hat sich der Stadtrat Ende des Jahres schon einmal geeinigt. Falls es gebaut wird, soll es auf dem Freibadgelände entstehen. Im Haushalt 2017 sind 311 000 Euro für die Planung vorgesehen. Dabei soll eruiert werden, ob und welche Art von Hallenbad realisierbar ist und wie hoch die Investitions- und Unterhaltskosten wären.

In den kommenden zwei, drei Jahren steht den Moosburgern noch die alte Kleinschwimmhalle zur Verfügung - auch wenn das Anfang 2016 noch nicht so ausgesehen hatte. Das alte Hallenbad war wegen technischer Mängel bis Ende der Wintersaison geschlossen, was Wasserwacht und Vereine wie SGM und RGSV vor große Probleme stellte. Es hieß, man müsse 250 000 Euro in die Hand nehmen, um das Hallenbad wieder funktionstüchtig zu machen. Zu viel für so eine alte Schwimmhalle, deren Tage eh gezählt sind, meinte etwa die Bürgermeisterin. Doch Anfang Mai tat sich plötzlich eine Lösung auf. Man habe ein auf Schwimmbäder spezialisiertes Ingenieurbüro gefunden und dieses könne Technik und Wasserqualität für 30 000 Euro netto für eine gewisse Übergangszeit wieder auf Vordermann bringen, verkündete Meinelt. Jetzt ist die Kleinschwimmhalle wieder in Betrieb. Aber wohl nicht länger als bis 2019, dann sei endgültig Schluss prophezeit die Bürgermeisterin.

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