Verein wartet auf  derzeit noch belegte Räume:Weiterer Baustein in der Kinderbetreuung

Die Nachbarschaftshilfe in Neufahrn hofft, dass sie 2019 endlich ihre Großtagespflege mit zwei Tagesmüttern eröffnen kann - Voraussetzung dafür ist jedoch, dass die Kinderkrippe am Keltenweg fertig wird

Von Birgit Grundner, Neufahrn

Die Vorbereitungen für den Bau der Kinderkrippe am Keltenweg haben mehr Zeit als vorgesehen in Anspruch genommen. Wegen der Planungen für die Personalwohnungen - mittlerweile sind zehn vorgesehen - sei man "im Verzug", räumte Bürgermeister Franz Heilmeier (Grüne) unlängst ein. Am grundsätzlichen Zeitplan soll sich aber nichts ändern. Dass es mit der Fertigstellung zum September 2019 klappt, hofft auch die Nachbarschaftshilfe Neufahrn. Sie möchte nächstes Jahr endlich ihre Großtagespflege eröffnen.

Dafür braucht sie aber ihre früheren Erdgeschoss-Räume im Lohfeld, die sie erst zurückbekommt, wenn die dort untergebrachte Krippe "Zwergenland" in besagten Neubau am Keltenweg umziehen kann. Bei der Großtagespflege handelt es sich um einen Zusammenschluss von zwei Tagesmüttern, die dann in Räumen außerhalb ihres Haushalts eine Kindergruppe in Zusammenarbeit betreuen.

Dort kann dann auch die Ersatzbetreuung für den Fall organisiert werden, dass eine Tagesmutter erkrankt ist. Die betroffenen Kinder müssen nicht mehr getrennt und auf mehrere Tagesmütter verteilt werden. Für die Kinder des Tageselternzentrums Freising und den nördlichen Landkreis gebe es mittlerweile einen Tagespflegestützpunkt an der Freisinger Kammerkasse, erklärte Vorstandsmitglied Martina Bock bei der Jahreshauptversammlung der Nachbarschaftshilfe Neufahrn: "Wünschenswert wäre es nun, dass auch für den Gemeindebereich Neufahrn solche Strukturen geschaffen werden könnten." Martina Bock hofft dabei ebenfalls auf "entsprechende Haushaltsmittel" vom Jugendamt: "Ziel kann es nur sein, dass für alle Eltern im Landkreis Freising gleichrangige Verhältnisse geschaffen werden."

Das Tagesmütterprojekt, das durchschnittlich 60 Kinder betreut, kann im nächsten Jahr 25. Jubiläum feiern. Gerade in den vergangenen Monaten war es gefragt wie nie: Weil Kindergartenplätze fehlten, blieben Kinder noch länger bei ihren Tagesmüttern, und schon im Oktober konnten keine neuen Interessenten mehr aufgenommen werden. Sonst sei das erst im Frühjahr der Fall, so Martin Bock.

Der Kinderpark des Vereins wird ebenfalls in das Erdgeschoss umziehen und dort dann "kindgerechtere Räume" haben, kündigte der Vorstand an. Im kommenden Herbst wird es wohl wieder drei Gruppen geben, in denen Ein- bis Dreijährige auf den Einstieg in den Kindergarten vorbereitet werden.

Die Nachbarschaftshilfe - entstanden aus dem früheren "Frauentreff" - hat aktuell mehr als 200 Mitglieder. Zum Programm gehören auch Second-Hand-Basare etwa für Kindersachen, Einrichtungsgegenstände, Bücher, Wintersportartikel und Radl - sowie Kurse mit der momentan einzigen Hebamme in Neufahrn, Pilates, Babymassage, Qi Gong, Kochkurse und Spielgruppen.

Neu eingerichtet werden soll nun eine russischsprachige Spielgruppe. Organisiert werden zudem "kleine Nachbarschafshilfeleistungen" - "keine Pflegedienste", wie betont wird. Derzeit werden noch einige Ehrenamtliche gesucht, die sich engagieren möchten.

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