Veranstaltung des Historischen Vereins:"Bis hierher und nicht weiter"

Peter B. Steiner, der ehemalige Direktor des Freisinger Diözesanmuseums hat sich bei einer Veranstaltung des Historischen Vereins der Freisinger Baupolitik angenommen. Er tat dies spitzzüngig bis böse - und schonte weder Politiker, noch Verwaltung, Grundeigner oder Investoren.

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(Foto: Marco Einfeldt)

Wer aus der Luckengasse Richtung Innenstadt geht, blickt auf rechtwinkelige Kahlschlagsarchitektur. Der Charme der alten Stadt ist hier unwiederbringlich verloren. Peter Steiner nennt das auch eine "Architektur zum Dranvorbeifahren".

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(Foto: Marco Einfeldt)

Wer die Ziegelgasse in Freising herunterkommt, blickt auf eine schöne Häuserfassade mit dem Giebel zur Straße, gerade so wie es der Besucher einer historischen Altstadt erwartet. Die Erbauer haben sich laut dem Kunsthistoriker Peter Steiner durchaus etwas dabei gedacht.

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(Foto: Marco Einfeldt)

Eine städtebauliche Katastrophe, "bedrohlicher als die Eiger-Nordwand" nennt Peter Steiner das Rückgebäude des Kardinal-Döpfner-Hauses. Der Umbau der ehemaligen fürstbischöflichen Residenz ist für ihn "eine Tragödie in fünf Akten".

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(Foto: Marco Einfeldt)

Hier "feiert der Stumpfsinn des rechten Winkels seinen Triumph", findet der ehemalige Direktor des Diözesanmuseums. Um so kritischer sei das zu sehen, als dieser rosa Klotz quasi am Eingang zur Stadt von der Korbiniansbrücke her stehe.

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(Foto: Marco Einfeldt)

Wer sucht, findet auch in Freisings Altstadt Beispiele für eine gelungene Sanierung. Peter Steiner lobt das Härtinger-Haus mit seinen Giebeln über den Fenstern ebenso wie den Furtnerbräu oder auch das Birnkammerhaus. Diese Fassaden seien "Zeichen der Würde einer Stadt".

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(Foto: Marco Einfeldt)

Zu hoch und zu breit herrscht das Gebäude der Sperrerbank für den Kunsthistoriker "selbstsüchtig über Platz und Straße".

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(Foto: Marco Einfeldt)

"Radikaler kann man sein Desinteresse an der Stadt und ihrer Umgebung nicht ausdrücken": Auch dieser Neubau an der Heiliggeistgasse ist für Peter Steiner nicht wirklich geglückt.

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(Foto: Marco Einfeldt)

Der kleinste, gemeinsame Nenner: Wo im Dom-Innenhof ein monumentaler Brunnen stehen sollte, findet sich bis heute nur ein feuerroter Hydrant. Für Peter Steiner ein Symbol für das "Versagen von Stadt, Staat und Kirche".

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(Foto: Marco Einfeldt)

Der Kanzlerbogen, einst ein prächtiges Tor, verdient seinen Namen heute auch nicht mehr. Zu den Problemen, die die Planer auf dem Domberg haben, gehört auch, dass sehr viele Eigentümer hier an einem Strang ziehen müssten.

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(Foto: Marco Einfeldt)

"Vorstadtwohncontainerstapel" nennt Peter Steiner Neubauten wie diese. Die Investoren würden so etwas dann Altstadtpalais betitel und mit Bildern aus der Altstadt werben. Ihre eigenen Wohnanlagen aber kämen in den Prospekten so gut wie nie vor.

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(Foto: Marco Einfeldt)

Wo einst ein stolzes altes Haus die Altstadt begrenzt hat, steht heute ein weiterer gesichtsloser Bau. Peter Steiners Kritik auch hier: Die historische Substanz ist unwiederbringlich verloren.

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(Foto: Marco Einfeldt)

Für den Kunsthistoriker ein Beispiel für den Hang zur "Rechtwinkelei" in der Hauptstraße, die für ihn in ihrem derzeitigen Zustand vor allem eine "bequeme Ödnis für Automobile" ist.

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