Unterschriften  gesammelt:Rennstrecke Sperberweg

Sperberweg

Die gerade Strecke verleitet offenbar zum Schnellfahren, trotz der kleinen, eingebauten Hindernisse.

(Foto: Barth)

Anlieger beklagen, dass in dem verkehrsberuhigten Bereich viel zu schnell gefahren wird und fordern deshalb, die Straße für den Durchgangsverkehr zu sperren. Das käme teuer. Verengungen sollen nun Abhilfe schaffen

Von Petra Schnirch, Freising

Eigentlich ist es eine reine Anliegerstraße, doch der Sperberweg verläuft schnurgerade und ist mit sechs Metern relativ breit. Deshalb sind dort "sehr viele Fahrzeuge in zu hoher Geschwindigkeit" unterwegs, wie die Anwohner in einem Brief an den städtischen Planungsausschuss beklagen. Zulässig ist in dem verkehrsberuhigten Bereich nur Schrittgeschwindigkeit, maximal sieben Stundenkilometer. Messungen der Stadt haben jedoch einen Durchschnittswert von 19 Stundenkilometern ergeben - Fahrradfahrer eingeschlossen. Die Anlieger reichten Ende Mai eine Liste mit 53 Unterschriften ein mit dem Ziel, die Straße für den Durchgangsverkehr sperren zu lassen. Das aber wäre teuer - die Kosten würden auf die Anlieger umgelegt - und schwer umzusetzen. Die Stadt prüft nun kleinere Verbesserungen.

Im Sperberweg in Lerchenfeld "leben in 68 städtischen Wohnungen und einer Reihenhaussiedlung mit 25 Parteien viele Kinder", heißt es in dem Brief der Anlieger. Auch die Pavillons der Grundschule Sankt Lantbert mit acht Klassen und das Kinderhaus Isarhüpfer grenzten an den Weg an. "Das freundlich gestaltete Wohngebiet verfügt über mehrere Spielplätze, die beiderseits des Sperberwegs liegen. Spielende Kinder überqueren also die Straße laufend", schreiben die Anlieger weiter. Doch die breite, gut ausgebaute Fahrbahn verleitet offenkundig zum zügigen Fahren, obwohl ein verkehrsberuhigter Bereich als "Mischfläche" gilt, die von Fußgängern, Autofahrern und spielenden Kindern gemeinsam genutzt wird. Gestalterisch sind bereits beim Bau der Straße Engstellen angebracht worden, wegen der Feuerwehrzufahrten allerdings nur mit einer Bordsteinhöhe von sechs Zentimetern.

Die Verkehrsdichte im Sperberweg ist beachtlich: Eine Zählung Mitte März ergab für den Knoten mit der Finkenstraße 121 Autos, zwei Lastwagen, ein Motorrad und 164 Radfahrer an einem Tag. An der Ecke Murstraße waren es Mitte Juli 245 Autos, fünf Motorräder und 289 Radfahrer. Die Anwohner hätten nun gern eine "bauliche Sperrung" in Form einer mit Büschen bepflanzten Insel direkt hinter dem vorhandenen Kreisverkehr und eine Ausweisung als Sackgasse. Zwei weitere Verkehrsinseln sollten dazu dienen, die Fahrbahnbreite verringern. Dies aber wäre nur schwer zu verwirklichen und für die Anwohner auch sehr teuer, wie Rüdiger Jürgens vom Tiefbauamt den Stadträten erläuterte. In einer Sackgasse wären für Autos und den Lieferverkehr, etwa die Paketdienste, auf beiden Seiten Wendehämmer nötig. Außerdem wäre dies keine Garantie, dass auf der restlichen Strecke tatsächlich langsamer gefahren würde, heißt es in der Stellungnahme der Stadt. Robert Weller (Freie Wähler) schlug im Planungsausschuss vor, Bodenpiktogramme aufzubringen, als Mahnung an die Autofahrer. Dies will die Stadtverwaltung prüfen, ebenso ob an einer im Juni geschaffenen Einengung zusätzlich Steckpfosten angebracht werden. Zwischen Kreisel und Finkenstraße sollen im Zuge einer anstehenden Bebauungsplanänderung die Voraussetzungen geschaffen werden, dort weitere wechselseitige Engstellen zu schaffen.

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