Ungetrübter Spaß:Einfach eine geile Location"

Das Sonnenrot-Festival findet zum dritten Mal in Eching statt und hat schon viele Fans gefunden

Alexandra Vettori

Eching - Einmal im Jahr wird das beschauliche Eching richtig cool. Dann strömt die Jugend herbei, um beim Sonnenrot-Festival dabei zu sein. Im Halbstundentakt spuckte der Shuttlebus, der vom S-Bahnhof zum Echinger See fährt die jungen Leute aus, rastabezopft, sonnenbebrillt und schwer beladen mit Zelten, Schlafsäcken und den offenbar ebenso unverzichtbaren Kartons mit Dosenbier. Zum dritten Mal geht das kleine Open-Air-Festival an diesem Wochenende über die Bühne, und das ist keine Selbstverständlichkeit.

Die Noträumung des Zeltplatzes im Regensturm vor zwei Jahren hat Veranstalter Alexander Wolff noch ganz locker weggesteckt. Als im Vorjahr dann erst brütende Hitze herrschte, die in ausgiebige Regengüsse umschlug, und nur rund 7000 zahlende Gäste kamen, stand die Fortsetzung des Sonnenrots auf des Messers Schneide. Doch das Gelände am Echinger See hat es dem Veranstalter angetan und so entschied er sich, es noch einmal zu versuchen. Und heuer, das war am Freitagnachmittag schon abzusehen, wird es zumindest vom Wetter her ein ungetrübter Spaß. 23 Bands, darunter so klangvolle Namen wie die der amerikanischen Erfolgs-Hip-Hop-Band Cypress Hill, sind angesagt. Zwei Bühnen ermöglichen pausenlosen Musikgenuss ohne Umbau-Wartezeiten. Schon am Freitagnachmittag, als Young Gods und Triggerfinger den Bandreigen eröffnen, stehen die ersten Besucher fäuste- und köpfeschwingend vor der Bühne.

Ingo, Anfang 30, macht es sich in einem Liegestuhl bequem. Er stamme eigentlich aus Eching, sagt er, inzwischen lebe er in Spanien. Seinen Heimaturlaub hat er extra so gelegt, dass er das Sonnenrot miterlebt. "Es ist einfach eine geile Location hier am See", sagt Ingo. Ein Stück weiter kommen drei Mädchen daher, sie sind mit dem Auto aus Heilbronn gekommen. Vom Sonnenrot haben sie über den Festivalguide erfahren, sie sind wegen der Band Jennifer Rostock da. Auf die Frage, ob sie sich auch München ansehen, blinzeln sie verwundert über den Rand ihrer Riesensonnenbrillen: "Nee, warum? Hier ist es doch super!"

Vom Festivalgelände aus ist es nur ein Katzensprung zum Zeltplatz, der am Freitagnachmittag schon recht voll ist. Hier sitzt eine Gruppe 18-Jähriger aus Palling bei Traunstein. Sie haben gerade ihren Realschulabschluss gemacht, jetzt lockt die große Freiheit und was passt dazu besser als ein Open-Air-Festival?, fragt Johannes. Ein Teil der Gruppe war schon im Vorjahr da, "hier ist es einfach super, wegen dem See, dem Beachvolleyballplatz und den Bands", erklärt Lukas.

Die Sonnenrot-Atmosphäre loben auch Hubert und Stefan. Die beiden schlendern über das Gelände, vorbei an Ständen mit Flatterklamotten, gerösteten Mandeln, thailändischen und indischen Spezialitäten, Barbarenspieß und Pommes. Hubert ist absoluter Sonnenrot-Fan: "Wir waren immer schon beim Sonnenrot, früher in Geretsried und seit drei Jahren in Eching. Es ist gemütlich, familiär und nicht so überlaufen wie größere Festivals, das hat Kult-Charakter."

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