Umsetzung ist schwierig:Sinnvoll, aber teuer

Nahwärmeversorgung für die Innenstadt wird weiter geprüft

Von Kerstin Vogel, Freising

Die Umsetzung ist schwierig, doch der Freisinger Stadtrat hält an dem erklärten Ziel fest, die Freisinger Innenstadt irgendwann durch ein umweltfreundliches Nahwärmenetz zu versorgen. Zwar haben die Stadtwerke bei einer Prüfung des Vorhabens einmal mehr festgestellt, dass es Probleme mit der Wirtschaftlichkeit gibt. Der Stadtrat lässt sich davon jedoch nicht beirren und erteilte den Stadtwerken am Donnerstag den Auftrag, die Nahwärmeversorgung in der Innenstadt weiter zu verfolgen.

So soll ein Planungsbüro in einem nächsten Schritt eine Detailplanung für das Vorhaben anfertigen und die Wirtschaftlichkeit anhand derer noch einmal neu kalkulieren. Auch prüfen die Stadtwerke immer noch eventuelle Fördermöglichkeiten. Stadtwerksdirektor Andreas Voigt sagte am Donnerstag jedoch, dass wohl nur von geringen finanziellen Mitteln aus öffentlichen Förderprogrammen ausgegangen werden könne. Voigts vorläufiges Fazit: "Sicher ist Nahwärme aus ökologischer Sicht die sinnvollste Wärmeversorgung. Eine notwendige Anzahl an Abnehmern wird man - bei freier Wahl des Energieträgers - aber nur mit marktgerechten Anschluss- und Abgabepreisen erreichen." Es könne daher notwendig werden, "dass das Projekt Nahwärme einer zusätzlichen kommunalen Förderung bedarf", so Voigt. Denkbar wäre hier ein direkter Zuschuss der Kommune oder die Bildung entsprechender Rücklagen bei den Stadtwerken.

Dass der Stadtrat sich davon nicht abschrecken ließ und am Nahwärmenetz festhalten will, nannte Werksreferent Jürgen Maguhn (Grüne) "sehr positiv". Wolle man die Klimaschutzziele der Stadt umsetzen, sei das der richtige Weg und es sei sehr schön, "dass die Stadtwerke das vorantreiben, obwohl sie sich selber damit Konkurrenz machen würden". Keinesfalls aber dürfe das Projekt scheitern, mahnte Maguhn: "Es kann nicht sein, dass wir die Innenstadt in 30 Jahren immer noch fossil beheizen." Die betriebswirtschaftliche Rentabilität dürfe nicht oberstes Kriterium sein - und das Netz, das da geplant werde, könne nur ein Anfang sein. Möglicherweise könne man irgendwann sogar den Domberg mit anschließen, so Maguhns Hoffnung, "auch wenn die Herren da oben noch Schwierigkeiten machen".

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