Umfrage:Halloween oder Allerheiligen, was ist wichtiger?

Ob sich der stille Feiertag und die Bräuche und ausgelassenen Feiern zu All Hallows' Eve vertragen, ist umstritten. Vandalismus und Zerstörungswut jedenfalls nennen einige Freisinger "total bescheuert".

Von Gudrun Regelein

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Halloween in Wiesbadener Vorgärten

Quelle: dpa

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Wie sähen die Vorgärten in Freising wohl aus, wenn noch hier noch so viele US-Amerikaner leben würden wie in den 50er-Jahren? Im hessischen Wiesbaden jedenfalls prägen schaurige Halloween-Dekorationen die Gärten in den Wohnsiedlungen der US-Streitkräfte (Bild).

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Quelle: lukasbarth.com

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Carolin Stanzl, 24 Jahre, Freising: "Ich bin in diesem Jahr zu einer Halloween-Party eingeladen und werde mich auch ein bisschen verkleiden: als Vampir. Halloween selbst ist mir zwar nicht wirklich wichtig, wenn aber was geht, ist es schon lustig. Grundsätzlich finde ich es okay, wenn Leute auch in dieser Jahreszeit noch Spaß haben und feiern wollen; solange es nicht total ausufert. Warum auch nicht? Ich finde, wir haben derzeit größere Probleme, über die wir uns den Kopf zerbrechen müssten, als das, ob man Halloween feiern sollte. Ich selbst komme nicht aus einer religiösen Familie, das heißt, dass ich an Allerheiligen auch nicht auf den Friedhof gehen werde."

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Ernst Baumgartner, 69 Jahre, Freising: "Mit Halloween habe ich nichts am Hut. Wir gehen an Allerheiligen aufs Grab, das ist bei uns ein festes Ritual - genau wie der Gedenkgottesdienst an diesem Tag. Allerheiligen und Halloween passen nicht zusammen, finde ich. In dieser Jahreszeit, wenn es schon fast November ist, sollte es ruhiger zugehen. Ich habe zwar nichts gegen Halloween, früher - schon vor 40 Jahren - haben wir auch Kürbisse geschnitzt. Aber das Ganze ist mittlerweile ausgeartet. Aus Halloween wurde ein Spektakel, das nicht mehr seinem Ursprung entspricht. Aber wahrscheinlich sind das zwei verschiedene Welten und zwei Generationen, die das unterschiedlich sehen."

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Quelle: lukasbarth.com

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Claudia Dang und Leonie Hobohm, Freising: Die Studentinnen kennen zwar Freunde, die zu Halloween-Partys gehen, aber sie selber haben nichts geplant: Halloween sei ihnen nicht wichtig, sagen sie. Auch als Kinder sind sie nicht verkleidet durch die Straßen gezogen, um Süßigkeiten zu erbeuten. "Wer Spaß haben und feiern will, soll das aber tun - mich stört das nicht", sagt Leonie Hobohm. Wenn es aber ausufere und es in der Halloween-Nacht zu Vandalismus komme, dann findet sie das nicht mehr witzig. "Zerstörungswut ist nicht gut, das ist total bescheuert." Beide junge Frauen gehen an Allerheiligen aber auch nicht auf den Friedhof. "Wir sind nicht christlich", sagen sie.

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Anton Gleixner, 77 Jahre, Freising: An Allerheiligen werde ich zu dem Grab meiner Eltern gehen. Das ist schon eine Tradition. Halloween dagegen interessiert mich persönlich überhaupt nicht. Ehrlich gesagt halte ich es für überflüssig. Es passt doch gar nicht zu uns. Ganz ähnlich ist es bei dem Valentinstag, der gefällt mir auch nicht. Ich finde, wir haben genügend Bräuche. Das reicht doch, die sollte man pflegen. Wenn am Halloween-Abend Kinder bei mir klingeln sollten, muss ich schauen, wie ich mich drücken kann. Süßigkeiten für sie habe ich auf jeden Fall keine Zuhause. Bei uns ist alles nur noch Rummel, alles wird kommerzialisiert - das ist fast nicht mehr zum Aushalten.

© SZ vom 30.10.2017/zim
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