In manchen Gemeinden im Landkreis Freising wird jetzt das Klagen beginnen: Warum bekommt Hallbergmoos vom Landkreis eine Umfahrung spendiert, wir aber nicht? Auf den ersten Blick mag das seine Berechtigung haben, aber die Gemeinde Hallbergmoos hat mehrere Alleinstellungsmerkmale. Zum einen eine Kreisstraße, die mitten durch das Straßendorf führt. Schnurgerade. Und der Teil im Ortsteil Goldach, die Freisinger Straße, muss saniert werden. Das steht schon länger fest, und der Landkreis hat dafür auch schon länger 1,2 Millionen Euro eingeplant gehabt.
Zum zweiten die Lage: Hallbergmoos liegt direkt am Flughafen. Sozusagen historisch gewachsene Wege nach Freising sind durch den Airport abgeschnitten, er liegt wie ein Riegel dazwischen. Viel Verkehr fließt entweder westlich über die B 301 zum Flughafen und Freising, oder wenn es nach Schwaig oder weiter in den nördlichen Erdinger Raum geht, durch den Ort, vor allem ist das Schwerlastverkehr zu den Gewerbegebieten um den Airport.
Mit der Lage ist eben Fluch und Segen verbunden: Die Gemeinde prosperiert, hat jede Menge Gewerbe vor allem im Bürobereich angezogen und nimmt damit auch Steuern ein. Der Fluch: einerseits der Verkehr, andererseits die Notwendigkeit, genügend Infrastruktur zu schaffen. Letztlich war es eine Win-Win-Situation. Der Landkreis hätte ohnehin Geld in die Hand nehmen müssen für eine innerörtliche Straße. Für einen Neubau gibt es aber von staatlicher Seite mehr Fördergeld als für einen Ausbau. Zudem ist die Kommune bereit, sich am Neubau finanziell zu beteiligen. Und die Nordumgehung hat unbestritten überörtliche Funktion. Selbst wenn Hallbergmoos davon am meisten profitiert, sie dient nicht nur der Entlastung einer Ortsmitte. Und Hallbergmoos? Neben der erwähnten Entlastung kann die Gemeinde wieder stärker an einem echten Ortskern arbeiten, verkehrsberuhigt, mit mehr Sicherheit für nicht motorisierte Bürger.