Die Sanierung der Mühlbachbrücke an der Neustadtstraße, die der Stadtrat vergangenen Sommer beschlossen hat, wird wegen der angespannten Finanzlage in diesem Jahr noch nicht in Angriff genommen. Im Haushalt 2016 wurden neben den Planungskosten lediglich die so genannten "Spartenumlegungen" für die Versorgungsleitungen, die an der Brücke hängen, aufgenommen. Am Montagabend beschloss der Bauausschuss einstimmig, die Spartenträger - das sind die Stadtwerke München (SWM), die Telekom, Erdgas Südbayern (ESB) und Kabel Deutschland - dazu aufzufordern, ihre Leitungen von der Brücke zu entfernen. Gemäß der gültigen Konzessionsverträge muss sich die Stadt an den Kosten teilweise beteiligen. Nach Aussage von Bürgermeisterin Anita Meinelt (CSU) beträgt der städtische Anteil insgesamt 28 000 Euro.
Für die Spartenumlegung gibt es drei mögliche Varianten: Eine Unterdükerung, also das Verlagen der Leitungen unter dem Mühlbach. Eine neue, separate Rohrbrücke für die Leitungen. Und eine Sicherung der Leitungen mittels eines Provisoriums, um sie nach der Sanierung wieder an der Mühlbachbrücke anzuhängen. Das Tiefbauamt der Stadt empfiehlt, die Leitungen noch in diesem Jahr von der Brücke zu entfernen und per Unterdükerung des Mülbachs neu zu verlegen. "Dies hätte den Vorteil, dass auch bei künftigen Sanierungen keine Spartenumlegungen mehr nötig sind", heißt es in der Vorlage der Verwaltung. Es werde "eine gemeinsame Ausführung der Unterdükerung aller Spartenträger angestrebt". Für die Firma ESB scheidet eine Rohrbrücke aus technischen Gründen aus, ein Provisorium empfiehlt sie aus Kostengründen ebenfalls nicht. Telekom und Kabel Deutschland, die die Kosten komplett selbst tragen müssen, wollen ihre Leitungen zusammen mit den Stromkabeln der SWM verlegen. In künftigen Konzessionsverträgen, das bestätigte Meinelt auf Hinweis von Gerd Beubl (SPD), werde sich die Stadt nicht mehr zur anteiligen Kostenübernahme bei der Verlegung von Leitungen verpflichten.