Turm ist "entbehrlich":"Steilvorlage für die Gegner"

Verein für Stadtheimatpflege kritisiert den Oktogon-Beschluss

Jetzt schaltet sich auch der Verein für Stadtheimatpflege mit deutlichen Worten in die Diskussion um Diözesanmuseum und Oktogon ein. Er appelliert an die Verantwortlichen in Stadt und Diözese, die Gespräche nicht abbrechen zu lassen - und macht deutlich, dass er die Ablehnung des Bauantrags zur Sanierung des Museums für kontraproduktiv hält.

2024, wenn das 1300-jährige Bestehen des Erzbistums gefeiert wird, sollte die Erneuerung des Dombergs eigentlich weitgehend beendet sein, heißt es in der Stellungnahme. Mit der Konzeption habe man "zum ersten Mal seit mehr als einem halben Jahrhundert den ernsthaften Versuch unternommen, den Freisinger Domberg als kulturelles, religiöses und geistiges Zentrum weiter zu beleben und zu stärken". Dies stelle einen erheblichen Mehrwert für die Stadt dar und "kann deshalb nur im Interesse einer jeden Freisingerin und eines jeden Freisingers liegen", heißt es weiter.

Der Stadtrat hat den Bauantrag bekanntlich wegen des umstrittenen Abrisses des Oktogons abgelehnt. Der Verein für Stadtheimatpflege verweist darauf, dass der Generalkonservator den Turm zuvor als "entbehrlich" eingestuft habe. "Dazu kann man stehen, wie man will, in jedem Fall bestand für die Erzdiözese Baurecht." Die Gründe für die Haltung des Stadtrats seien "im ersten Moment vielleicht sogar verständlich", schreibt der Vereinsvorstand. "Umso unverständlicher erscheint sie aber", wenn man die Folgen sehe.

Der Planungsprozess sei transparent gewesen und habe zu "erwähnenswerten Änderungen geführt". Beispielsweise werde die bestehende Kassettendecke nun doch erhalten. Die Stadträte müssen sich nach Auffassung des Vereins "die Frage gefallen lassen, ob sie damit nicht fahrlässig die zukünftige Entwicklung der Stadt negativ beeinflusst haben".

Selbst wenn der Beschluss später korrigiert werden sollte, werde das zu erheblichen Verzögerungen und höheren Kosten führen.

Einen möglichen Rückzug der Erzdiözese als "billige Drohkulisse" abzutun, zeuge von Unkenntnis. "Es ist wahrlich kein Geheimnis, dass es im Ordinariat in München nicht nur Befürworter für das Dombergkonzept gibt." Den Gegnern "hat man mit dieser Entscheidung eine Steilvorlage geliefert."

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