TUM Weihenstephan:Rasantes Wachstum

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Heute hat das neue Semester begonnen. Es gibt ein neues Masterstudium, zwei neue Professoren und eine neue Anlaufstelle für Studierende in Krisensituationen

Petra Schnirch

- In Weihenstephan wird es an diesem Montag wieder voll. Auch an der TU München (TUM) beginnen wieder Vorlesungen und Seminare - zwei Wochen später als an der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf (HSWT). Etwa 690 neue Bachelorstudenten haben sich im Wintersemester für ein Studium an der TUM in Weihenstephan eingeschrieben, dazu kommen etwa 420 neue Masterstudenten - diese vorläufigen Zahlen können sich aber noch etwas nach oben oder unten bewegen.

Besonders gefragt ist der Bachelorstudiengang Forstwissenschaft und Ressourcenmanagement mit 100 Erstsemestern. 90 junge Leute beginnen ein Studium der Brau- und Getränketechnologie. Je 84 sind es nach derzeitigem Stand in Agrar- und Gartenbauwissenschaften, Bioprozesstechnik und Molekularer Biotechnologie. In fast allen Studiengängen werden die Bewerber mittlerweile in Eignungsfeststellungsverfahren ausgewählt.

Nach dem außergewöhnlichen Wintersemester 2011/12 mit dem doppelten Abiturjahrgang (950) und dem Rekordjahr 2010/11 (750) registriert die TUM für Weihenstephan in diesem Jahr etwas weniger Bachelor-Neuzugänge. Die Zahl der Studierenden insgesamt aber steigt rasant: In diesem Wintersemester sind es insgesamt etwa 4400, 200 mehr als im vergangenen Jahr und sogar 750 mehr als im Winter 2010.

Auch ein neues Angebot gibt es in diesem Jahr mit dem englisch-sprachigen Masterstudiengang "Nutrition and Biomedicine". In den vergangenen Wochen sind außerdem zwei neue Professoren berufen worden: Hanno Schäfer, Fachgebiet für Biodiversität der Pflanzen, ist seit Juli in Weihenstephan, Aurélien Tellier, Fachgebiet für Landschaftsökologie, bereits seit Juni. Schäfer promovierte über die Flora des Azoren-Archipels (2000 - 2003). Danach arbeitete er an der LMU München, am Imperial College London und zuletzt an der Harvard University. Tellier studierte in Bordeaux und Paris. Nach der Promotion am John Innes Centre der University of East Anglia in Großbritannien verbrachte er, gefördert durch die Volkswagen-Stiftung und die Deutsche Forschungsgesellschaft, fünf Jahre als Postdoktorand an der LMU München.

Neu in Weihenstephan ist seit Oktober eine allgemeine und soziale Beratungsstelle. "Das war dringend fällig", sagt die evangelische Hochschulpfarrerin Anne Lüters. An drei Tagen die Woche - Dienstag, Mittwoch und Donnerstag jeweils von 9 bis 13 Uhr - ist Sozialpädagogin Marita von Lehmden im Alten Akademiegebäude am Weihenstephaner Berg erste Anlaufstelle für Studierende in Krisensituationen. Die Halbtagsstelle ist in Kooperation von Studentenwerk, TUM und HSWT eingerichtet worden.

Im kommenden Jahr hat das Wissenschaftszentrum Weihenstephan - die Freisinger Fakultät der TUM - gleich zweimal Grund, groß zu feiern. Voraussichtlich im April wird das Internationale Getränkewissenschaftliche Zentrum eröffnet. Mit dem Neubau an der Gregor-Mendel-Straße will die TUM dank modernster Laboratorien auf 4200 Quadratmetern ein Forschungs- und Lehrzentrum "mit internationaler Alleinstellung" schaffen, wie TUM-Präsident Wolfgang Herrmann vor einem Jahr beim Richtfest angekündigt hatte. Die Baukosten inklusive Erstausstattung liegen bei etwa 25 Millionen Euro.

Nur wenige Wochen später, vermutlich im Juli 2013, folgt die feierliche Einweihung des Hans-Eisenmann-Zentrums für Agrarwissenschaften. Vier Lehrstühle werden dort einziehen, das Gebäude soll aber auch eine Schnittstelle zur Praxis sein. Auf 3300 Quadratmetern entstehen an der Thalhauser Straße Seminarräume, Büros, Laborflächen und ein Kleintierzentrum. Die Geschäftsstelle des Hans-Eisenmann-Zentrums mit Direktor Hans Bauer wird dort ebenfalls Räume bekommen. Die Baukosten werden auf etwa 19,75 Millionen Euro geschätzt. Beide Großprojekte liegen ziemlich genau im Zeitplan.

© SZ vom 15.10.2012 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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