Für die Nacht der Musik haben sich erneut die Freisinger Restaurants und Kneipen zu echten Konzert-Locations verwandelt. Das vom Kulturverein "Prima Leben und Stereo" organisierte Musik-Fest bot den Freisingern wieder einen guten Grund, raus zu gehen. Sie lockte nicht nur mit wider Erwarten optimalem Wetter, auch musikalisch war für jeden etwas dabei.
Zum "Vorglühen" empfahlen die Veranstalter das parallel am Kriegerdenkmal stattfindende Craftbierfest "Hopfen und Malz", auf dem junge Brauer ihre Kreationen probieren ließen. Zum Einstieg brachte die Trommler-Gruppe Samba-Safado den Marienplatz zum Beben. Die Rhythmen heizten allen Besuchern ordentlich ein. Die kleinen Gäste tanzten wild und die Großen wippten mit. Im Anschluss bespielte die Volksmusikgruppe "Monaco Musi & Friends" in lässiger, wie verschmitzter Manier, den Marienplatz. Im Restaurant "La Petite France" zauberte die "Paul Daily Band" mit irischen und internationalen Folk Songs zum Crêpes-Duft eine Atmosphäre von dunklem Keller-Pub und Guinness-Dunst. Im Café am Marienplatz feierten die US-Amerikaner "The Matching Ties" ihr 30-jähriges Bühnenjubiläum. Peppig animierten die Beiden mit Bluegrass und Folk den ein oder anderen zum Tanzen.
Viele Räumlickeiten wie die Patisserie waren kaum wieder zu erkennen
Im Bierstüberl lief zur Musik der Coverband "Bernie und Konsorten" das Champions-League-Finale. Mit großem Repertoire gewappnet, spielten die Musiker bis spät in die Nacht. Dank des schönen Wetters konnte man im Innenhof des Alten Gefängnisses dagegen ganz kultiviert mit einem Glas Weißwein und einem Schälchen Antipasti dem experimentellen Jazz des Quartetts "The Globe" rund um die melancholischen Melodien der Saxophonistin Bettina Maier lauschen.
Erstaunlich war die Verwandlung der Räume. In der Patisserie Muschler hatte "El Movimiento" in der Vitrine zwischen den filigranen Köstlichkeiten das Mischpult für seinen Chocolectro aufgebaut. Das Park Café verwandelte sich zur Musik von "Riserva 17" in eine gemütliche Lounge. In der Q-Bar bespielten "Recheneinheit Karolii" die Zuhörer mit ihrem experimentellen Synthie-Rock. Für Blues-Fans waren das Restaurant "Dampftheo" mit "Brothers in Blues" und das "Et Cetera" mit der "Pawn Shop Blues Band" die richtigen Adressen. Im Klimperkasten spielten "de andern" die Rockmusik der 70er, 80er und 90er.
Im Furtner tanzten die Leute selbstvergessen zu Reggae und Dub
Gewohnt voll war es vor den beiden Stammkneipen der Jugend, dem Schneiders und dem Furtner. Vor dem Furtner wurde die Obere Hauptstraße zur Fußgängerzone gemacht, drinnen tanzte man selbstvergessen zu Dub und Reggae aus der selbstgebauten Anlage von "Jah Chalice Soundsystem & Friends". Im Schneiders war zum Tanzen gar nicht genug Platz. Mit den Freisinger Indie-Rock Bands "Red Blood Cells" und "Monday Tramps" hat man einen Nerv getroffen. Die Kneipe platzte aus allen Nähten, damit auch der letzte Fan zu den Songs schwitzen oder mit dem Kopf mitnicken konnte.
Im Alten JUZ stieg mit Rappublik IX die alljährliche Convention der Freisinger Rapper und Hiphopper. Wieder mit dabei waren Tobi Wan Sinn, Chiscko Cash, Promise, Babadook, Dan und viele mehr. Robert Pietsch, Helfer von Prima Leben und Stereo, meinte: "Das Schöne an der Nacht der Musik ist, zu sehen, wie Musik die Generationen verbindet. Hier sind Jung und Alt gleichermaßen versammelt. Es gibt in Freising einfach nie so viel Live-Musik auf einmal in nur einer Nacht."
Abgelegen und doch gut besucht war der Lindenkeller. "Die Meschpoke" aus Landshut macht genremäßig vor nichts Halt und zaubert aus Elektroklängen tanzbare Akustikversionen. Im Lindenkeller stieg unter "DJ Enargy" die 90'ties Aftershowparty, zu der Britney Spears zu alter Form auferstand und das weibliche Publikum die Backstreetboys bekreischte.