Trotz Kälte und Nebel:Kerzen als Zeichen für Frieden und Toleranz

Trotz Kälte und Nebel: Auch in Fahrenzhausen haben sich Menschen an einer Lichterkette beteiligt, die als Aufruf zu Frieden und Toleranz gedacht war.

Auch in Fahrenzhausen haben sich Menschen an einer Lichterkette beteiligt, die als Aufruf zu Frieden und Toleranz gedacht war.

(Foto: Marco Einfeldt)

In Hohenkammer beteiligen sich etwa 160 Menschen an einer insgesamt lückenhaften Lichterkette zwischen München nach Berlin

Von Katharina Aurich, Landkreis

Dichter Nebel hat am Samstagabend den Landkreis verhüllt und ungemütliche Kälte kroch unter die Mäntel und Jacken. Davon ließen sich die Teilnehmer der Lichterkette, die quer durch Deutschland von München bis Berlin leuchtete, nicht abhalten. In Fahrenzhausen, Hohenkammer und an vielen weiteren Stellen entlang der Bundesstraße B 13 leuchteten pünktlich um 19 Uhr unzählige Kerzen entlang der Straße. Ungefähr 1500 Menschen waren dem Aufruf des Organisationsteams "Abschnitt 1 - B 13" gefolgt, um mit ihrer Kerze ein Zeichen für Frieden und Toleranz zu setzen.

Innerhalb einer Woche hatte der Zollinger Oliver Strässle alles Nötige veranlasst, damit für den Abschnitt zwischen Münchner Norden und Ingolstadt diese Demonstration korrekt beantragt war. "Der organisatorische Aufwand war enorm und wir hatten neben der Erfüllung aller formaler Bestimmungen zu wenig Zeit, um für die Werbung richtig in die Vollen zu gehen. Das kann man in ein paar Tagen nicht stemmen", bilanziert Strässle. Umso mehr freue er sich, wie viele Menschen er an der Strecke traf.

"Es hat sich gelohnt. Jeder, der dabei war, war glücklich und in weihnachtlicher Stimmung", berichtet der Familienvater, der mit seinen beiden 15- und 17-jährigen Söhnen zwischen Fahrenzhausen und Pfaffenhofen unterwegs war. "Wir wollten zeigen, das sich auch Jugendliche für Frieden und Toleranz einsetzen", begründet Felix Strässle seinen Einsatz. In Fahrenzhausen trafen sich die Menschen in der Ortsmitte, hier hatten Mitglieder der evangelischen Kirche kurzer Hand die Organisation übernommen. Die Besitzerin eines Blumenladens öffnete ihr Geschäft und verteilte heiße Getränke, berichtete Strässle. Dazu kamen die Gäste einer Weihnachtsfeier, welche ihre Party unterbrachen und sich an der Straße mit Kerzen einreihten.

Auch in Hohenkammer trafen sich etwa 160 Menschen in der Ortsmitte: Senioren, Familien mit Kindern und Jugendliche, eine bunte Mischung quer durch alle Altersgruppen. Zwei Polizeibeamte beobachteten das Geschehen, "Alles in Ordnung", meldeten sie. Für die Teilnehmer der Lichterkette in Hohenkammer hatte Erika Matz vom Nachbarschaftsbeirat erst vor zwei Tagen die Organisation übernommen. Sie rief den Versammelten kurz vor 19 Uhr zu: "Wir laufen in beide Richtungen zum Ortsausgang, bitte im Abstand von einem Meter stehen bleiben, aber nur auf den Gehwegen und nicht auf die Straße stellen", mahnte sie.

Natürlich gab es entlang der Bundesstraße weite Abschnitte, an denen keine Menschen standen, dafür sei die Strecke einfach zu lang und es wäre auch viel zu gefährlich, im Nebel direkt an der Straße zu stehen, sagt Strässle. Aber auch die Bewohner kleinerer Ortschaften, die in der Nähe der Strecke liegen, wie beispielsweise Ilmmünster, wollten sich an der Lichterkette beteiligen. Immer wieder flackerten entlang der Bundesstraße Kerzen auf, die als kleine Hoffnungsschimmer im Nebel leuchteten.

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