Themen der Bürgerversammlung:Raser und Flüchtlinge beschäftigen die Bürger

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Eine Abbiegespur wünscht sich die Gemeinde in Thalhausen. (Foto: Einfeldt)

Rathauschef Hammerl beantwortet in Thalhausen drängende Fragen der Dorfbewohner

Von Petra Schnirch, Thalhausen

Der Verkehr und die Unterbringung von Flüchtlingen, das sind derzeit die beherrschenden Themen in der Gemeinde Kranzberg. Auch in der Fragerunde bei der Bürgerversammlung in Thalhausen ging es vor allem um diese beiden Punkte. Einen Bauantrag für eine Asylbewerber-Unterkunft an der Herrnstraße in Thalhausen hatte der Gemeinderat vor kurzem zwar abgelehnt, weil das Vorhaben für bis 40 Bewohner auf einem 670 Quadratmeter großen Grundstück auch nach Einschätzung des Landratsamts überdimensioniert war. Ein Gebäude für 15 bis 20 Personen halte die Kreisbehörde dort aber für vertretbar, sagte Bürgermeister Hermann Hammerl am Montagabend im Restaurant Zum Forst.

Thalhausen sei als Standort für eine Flüchtlingsunterkunft denkbar ungeeignet, sagte ein Bürger, weil es keinerlei Einkaufsmöglichkeiten gibt. Dies spiele bei der Genehmigung aber keine Rolle, erwiderte Bauamtsleiterin Claudia Langscheit.

Bis wann die geplante Unterkunft am Kranzberger See gebaut werden kann, ist noch unklar. Zunächst sei das Landratsamt dafür zuständig gewesen, dann die Regierung von Oberbayern, nun sei es wieder die Kreisbehörde. Deren Bauabteilung sei wegen der Schulprojekte derzeit aber komplett ausgelastet, schilderte Hammerl. Deshalb hoffe die Gemeinde, dass nun doch über die Regierung ein Bau für zunächst 50 Bewohner realisiert werden kann, möglichst in Holzständerbauweise. Bis Ende 2016 soll Kranzberg, nach dem aktuellen Verteilungsschlüssel, insgesamt 124 Personen aufnehmen. Für einen Helferkreis haben sich bereits 45 Unterstützer gemeldet.

Zweiter Schwerpunkt der Bürgerversammlung war der Verkehr. Die Gemeinde bemüht sich noch immer darum, auf der Staatsstraße in Thalhausen ein Tempolimit von 50 anstelle der bisher erlaubten 70 Stundenkilometer durchzusetzen. Auch haben zwei Planungsbüros Entwürfe für eine Abbiegespur und eine Querungshilfe vorgelegt. Dafür werden allerdings Kosten in Höhe von 150 000 bis 250 000 Euro veranschlagt. Da fange man dann doch an zu überlegen, ob es keine andere Lösung gibt, sagte Hammerl. Würde auf der Staatsstraße Tempo 50 gelten, wäre das Projekt erheblich günstiger, weil die Abbiegespur deutlich kürzer sein könnte.

Ein Thalhausener Bürger stellte den Antrag, Geschwindigkeitskontrollen an der Wippenhauser Straße vorzunehmen. Viele Autofahrer rasten, von Wippenhausen kommend, mit 80 bis 100 Stundenkilometer in die Ortschaft. Die Gemeinde, die vor kurzem eine Verkehrsüberwachung eingeführt hat, will prüfen, ob dies dort möglich ist. Weiter unten gibt es an der Wippenhauser Straße bereits eine potenzielle Messstelle. Eine Auswertung der Geschwindigkeitsmessung durch die Gemeinde an dieser Stelle hatte Hammerl bei der Versammlung nicht parat. Die Ergebnisse sollen demnächst ausgehängt werden.

Erneuert wird 2016 die Autobahnbrücke bei Leonhardsbuch. Von Ostern an wird sie für etwa sechs Monate gesperrt. Die Brücke wird breiter sein als bisher. Die Kranzberger hoffen zudem auf eine Abbiegespur an der Kreisstraße FS 6. Über die Brücke führt der Verkehr in den Kranzberger Gewerbepark.

© SZ vom 25.11.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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