Thema im Kreisausschuss:Böse Überraschungen im Boden

Gleich mehrere Straßenbauprojekte im Landkreis werden deutlich teurer: In zwei Fällen erweist sich der Untergrund als nicht tragfähig genug, bei Abens fallen höhere Kosten für die Entsorgung von Faserzementplatten an

Von Katharina Aurich, Freising

Zum Jahresende haben die Mitglieder des Freisinger Kreisausschusses noch unerwartete Kostensteigerungen bei einigen geplanten Straßenbaumaßnahmen abgesegnet. Darunter ist der Ausbau der Kreisstraße FS 6 zwischen der FS 3 und der Landkreisgrenze nördlich von Fahrenzhausen, er wird teurer als geplant. Denn die Untersuchungen des Baugrunds hätten ergeben, dass dieser nicht tragfähig genug für die Verkehrslasten sei, informierte Landrat Josef Hauner (CSU) in der jüngsten Sitzung des Kreisausschusses.

Der Boden müsse ausgetauscht werden, sodass sich die Kosten von den geplanten 1,26 auf 1,46 Millionen Euro erhöhen werden. Auch die Voruntersuchungen für die Ausschreibungen zum Ausbau der Kreisstraße FS 12 im Bereich der Ortsdurchfahrt Goldach-Hallbergmoos hatten ergeben, dass der Untergrund nicht so tragfähig sei, wie zunächst angenommen. Daher müssen auch dort der Boden ausgetauscht und die Drainage erneuert werden. Die Baukosten erhöhen sich von 1,1 Millionen auf 1,4 Millionen Euro und dies bedeute auch, dass die Planungs- und Gutachterkosten um 65 000 Euro steigen, so Landrat Hauner.

Außerdem hatte man im Kreistag beschlossen, die Kreisstraße FS 24 im Bereich der Ortsdurchfahrt von Kranzberg bis Berg auszubauen, dafür aber statt der vorgesehenen 70 000 Euro Planungskosten nur 10 000 Euro in den Haushalt 2017 eingestellt. Damit sich die Maßnahme nicht verzögert, werden nun die fehlenden 60 000 Euro bereitgestellt. Diese Summe steht zur Verfügung, da sie im Haushalt 2017 für den Bau eines Radwegs von Haindlfing nach Palzing vorgesehen war, jedoch dafür nicht abgerufen wurde.

Unerfreuliches entdeckten die Bauarbeiter auch im Zuge des Ausbaus der FS 9 zwischen Hemhausen und Abens. Bei der Analyse von Proben des Aushubs waren nämlich Teile von Faserzementplatten mit einer Asbestkonzentration von bis zu 15 Prozent gefunden worden. Daher erhöhte sich das Angebot der ausführenden Firma um 110 000 Euro.

Auf Nachfrage von Kreisrat Albert Schindlbeck (Linke) erläuterte Landrat Hauner, dass es nicht ungewöhnlich sei, im Untergrund von Straßen derartiges Material zu finden. Faserzementplatten seien früher häufig im Straßenbau verwendet worden. Das darin enthaltene Asbest sei allerdings nur in zerstäubtem Zustand, wenn es dann eingeatmet werde, für den Menschen gefährlich. Die Verwertung des belasteten Materials werde mit dem Sachgebiet Umweltschutz und Abfall abgestimmt.

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