Stück spielt in Cleveland:Otello darf nicht platzen

Stück spielt in Cleveland: Margot Riegler führt in diesem Jahr bei der Laienbühne wieder Regie.

Margot Riegler führt in diesem Jahr bei der Laienbühne wieder Regie.

(Foto: Marco Einfeldt)

Die Laienbühne Freising studiert unter Regie von Margot Riegler eine Komödie des amerikanischen Dramatikers Ken Ludwig ein - in der Originalfassung, diesmal nicht ins Bayerische übertragen

Von Anne Gerstenberg, Freising

"Das ist mal was anderes", sagt Regisseurin Margot Riegler, die bekannt ist für ihre spritzigen Inszenierungen klassischer Boulevard Komödien. Sie inszeniert diesen Herbst mit ihrem Ensemble der Laienbühne Freising die in Amerika spielende Komödie "Otello darf nicht platzen", von Ken Ludwig, einem amerikanischen Dramatiker. Normalerweise adaptiert sie die Stücke mit ihrem Ensemble in die Region und "übersetzt" sie ins Bayerische. "Aber diesmal hat das einfach besser zum Stück gepasst, es in seiner Originalfassung zu lassen", sagt sie. Dass die Inszenierung in Cleveland spielt und auf Hochdeutsch ist, sei eine Herausforderung für die Schauspieler gewesen, an der alle viel Spaß hatten.

Das Stück wurde am 6. März 1986 im West End Theatre in London uraufgeführt. Es erhielt neun Nominierungen für den Tony Award und gewann anlässlich der Broadwayaufführung 1989 den Preis für den besten Hauptdarsteller und beste Regie. Außerdem wurde es in 16 Sprachen übersetzt und in 25 Ländern aufgeführt. "Das Stück ist unglaublich beliebt, einfach weil es so unterhaltsam ist, das hat es auch für mich so reizvoll gemacht", sagt die Regisseurin. Am wichtigsten ist es ihr, dass das Publikum und die Schauspieler Spaß haben. Ihr gefällt die Leichtigkeit des Boulevard Theaters, die unerwarteten, unterhaltsamen Wendungen, die Gags.

Sie hatte schon lange den Wunsch dieses Stück im Freisinger Asamtheater auf die Bühne zu bringen. "Jetzt hatte ich das perfekte Ensemble dafür zusammen. Die Rollen sind meinen Schauspielern wie auf den Leib geschnitten." Wenn sie ein Stück lese, so erzählt sie, habe sie immer schon Bilder im Kopf und probiere die Szenen mit unterschiedlichen Personen durch. Die Schauspieler haben ihren Rollen ihren ganz persönlichen Geist eingehaucht. Natürlich hat Margot Riegler als Regisseurin eine Vorstellung davon, wie sie das Stück inszenieren will, aber sie lässt den Schauspielern auch die Freiheit, eigene Ideen mit einzubringen. "Erst so wird es perfekt", sagt sie

Das Stück handelt von dem italienischen Startenor Tito Merelli, gespielt von Franz Spitzenberger, der in der amerikanischen Kleinstadt Cleveland ein Gastspiel als Otello in der gleichnamigen Oper von Giuseppe Verdi zugesagt hat. Die ganze Stadt ist nun schon im Merelli-Fieber. Der Direktor der Cleveland Grand Opera Henry Sanders, gespielt von Andreas Schwarz, steht mächtig unter Druck und wünscht sich eine perfekte Aufführung. Deshalb beauftragt er seinen Assistenten Max, gespielt von Wolfgang Schnetz, sich des als unzuverlässig und launenhaft geltenden Stars anzunehmen und dafür zu sorgen, dass dieser pünktlich zu den Proben und der Aufführung erscheint, damit alles reibungslos verläuft. Max selbst ist aufstrebender Tenor, traut sich jedoch nicht vor großem Publikum zu singen. Der Opernstar Merelli fühlt sich nach seiner Ankunft aber nicht wohl und legt sich schlafen, anstatt an der Generalprobe teilzunehmen.

Das Desaster ist groß und die sich anbahnende Katastrophe muss abgewendet werden, denn es muss schnellstens ein neuer Tenor gefunden werden. Nach der Devise ,Otello darf nicht platzen' hecken die beiden einen Plan aus, der zu einem heiteren Verwechslungsspiel mit unterhaltsamen Wendungen führt. In weiteren Rollen agieren bei der Inszenierung Verena Schuhbauer, Gaby Anderl, Elisabeth Reisch, Angela Flohr und Stephan Leitmeier. Natürlich wird in dem Stück, das von der Aufführung einer Oper handelt auch gesungen, jedoch nur Playback. "Das wäre dann doch nicht so authentisch, wenn unser Schauspieler den Startenor Merelli gibt und versucht, so zu singen", lacht sie.

Seit einem halben Jahr probt das Ensemble nun das Stück. "Die Proben laufen sehr gut", erzählt sie, " gestern Nacht konnte ich gut schlafen." Man könne schon richtige Durchläufe machen und sie müsse nur noch selten ihre Schauspieler korrigieren. "Vor der Premiere beginnt immer eine sehr intensive Phase", sagt Riegler. Denn dann geht es nicht mehr nur ums Spielen. Es müssen Requisiten organisiert, das Bühnenbild fertig gestellt werden und die Kostüme bis zum Fototermin fertig sein. In diesem besonderen Fall muss auch die Musik für die Proben fertig sein, damit die Schauspieler üben können, sie in ihr Spiel mit einzubeziehen. Dabei habe sie aber Unterstützung. Ein Requisiteur und zwei Kostüm-Beauftragte helfen Riegler, damit sie nicht im Organisationschaos versinkt. "Jetzt freue ich einfach nur noch auf die Premiere und will, dass es endlich losgeht!", sagt Margot Riegler.

Die Premiere findet am Freitag, 9. Oktober, um 20 Uhr im Asamtheater statt. Geplant sind zwölf Aufführungen bis 12. Dezember. Wer seine Karten bis zum 2. Oktober erwirbt, der kommt in den Genuss des Frühbucherrabatts von 1,50 Euro je Karte. Dieses Angebot gilt sowohl im Vorverkauf der Touristinformation als auch bei Online-Bestellung.

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