Studienbeginn:Die Qual der Wahl

Studienbeginn: Wer in Freising studieren will, muss viele Entscheidungen treffen.

Wer in Freising studieren will, muss viele Entscheidungen treffen.

(Foto: Marco Einfeldt)

Viele Abiturienten wollen studieren, doch welches Fachgebiet ist das richtige? In Weihenstephan sollte eine gewisse Neigung zu Naturwissenschaften vorhanden sein, doch Defizite können in speziellen Kursen ausgeglichen werden

Von Isabella Lössl, Freising

Die Abiturienten im Landkreis befinden sich auf der Zielgeraden. Die Fachoberschulen sind mit den Klausuren bereits fertig, die Gymnasiasten stehen kurz vor der letzten mündlichen Prüfung. Für die meisten beginnen anschließend die langen Ferien, denn das Studium startet erst im Oktober. Welche Richtung man einschlägt, ist abhängig von den eigenen Stärken und Interessen, auch der Ort differenziert stark. Die Hochschulstadt Freising bietet für potenzielle Studenten einige Möglichkeiten. Sowohl die Hochschule Weihenstephan-Triesdorf als auch Teile der Technischen Universität München (TUM) haben hier ein vielfältiges Studienangebot. Doch für wen ist dieses Programm, das sehr naturwissenschaftlich geprägt ist, das richtige?

Eine gewisse Affinität zu Naturwissenschaften sollte in jedem Fall vorhanden sein, so die Hochschule Weihenstephan-Triesdorf. Wer in Fächern wie Chemie, Mathematik oder Biologie nicht so fit ist, wie er es sich selbst wünscht, kann dort Angebote wahrnehmen, die helfen, die Fähigkeiten in diesen Bereichen zu verbessern. Neben Tutorien gibt es Mentorenprogramme, in denen sich Studierende höherer Semester um die Erstsemester kümmern. Ähnlich äußert sich die TU. "Neben den Mentorenprogrammen werden hier für die meisten Studiengänge Eignungsfeststellungsverfahren durchgeführt, um die Interessen und Voraussetzungen der Studenten zu überprüfen. Ziel dabei ist es, Missverständnisse hinsichtlich der Inhalte eines Studiengangs zu vermeiden", sagt Pressereferentin Barbara Wankerl. Mit dem "Studium Naturale", das über zwei Semester geht, ermöglicht das Wissenschaftszentrum Weihenstephan der TUM zudem eine Orientierung, aber auch eine Vertiefung naturwissenschaftlicher Themen mit den Schwerpunkten Biologie, Chemie, Mathematik und Physik. "Wir bieten außerdem Kennenlern-Tage zu Studienbeginn mit Infoveranstaltungen und Workshops an, in denen die Erstsemester-Studenten die Möglichkeit haben, Ansprechpartner für Fragen zum Einstieg und zur Orientierung zu finden", erklärt Wankerl.

"Missverständnisse" gibt es mitunter beispielsweise beim Studiengang "Gartenbau", wie die Hochschule Weihenstephan-Triesdorf berichtet. Viele denken, es drehe sich dabei alles um das Pflanzen von Obst und Gemüse. Doch es handele sich um eine moderne Branche mit vielen verschiedenen Bereichen für Gartenbauingenieure. Auch Vermarktung, Management sowie Marketing zählten dazu.

Bevor man sich als Abiturient für eine Studienrichtung entscheidet, spielt der Numerus Clausus eine entscheidende Rolle. An der TUM in Freising ist nur der Studiengang Ernährungswissenschaften zulassungsbeschränkt. "Dafür ist ein großer Teil der Studiengänge an ein Eignungsfeststellungsverfahren gebunden", berichtet Barbara Wankerl und weist auf die Website www.tum.de/studium/bewerbung/arten-der-zulassung hin. An der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf sind folgende Studiengänge zulassungsbeschränkt: Agrartechnik, Biotechnologie, Brau- und Getränketechnologie, Ernährung und Versorgungsmanagement, Forstingenieurwesen, Lebensmittelmanagement, Lebensmitteltechnologie, Management erneuerbarer Energien, Businessmanagement & Entrepreneurship, Renewable Energy (Master).

Hat man den geforderten NC nicht erreicht, ist das trotzdem kein Grund, die Hoffnung auf einen Platz ganz zu begraben. Barbara Wankerl erklärt das Nachrückverfahren für den Studiengang Ernährungswissenschaften: "Im Wintersemester 2014/15 lag der NC bei 1,3. Im Nachrückverfahren, das bis zu fünf Wochen nach Vorlesungsbeginn stattfindet, konnten Bewerber einen Platz erhalten, deren Schnitt bis zum Durchschnitt von 2,5 reichte." Man solle also in keinem Fall seine Entscheidung ausschließlich vom NC abhängig machen, rät sie.

Im Studium steht dann eine weitere Entscheidung an: Bachelor oder doch Master? Wankerl berichtet, dass etwa drei Viertel der Bachelor-Absolventen einen Masterstudiengang anschließen. Zudem sei davon auszugehen, dass von den verbleibenden 25 Prozent ein Teil für das Masterstudium an eine andere Universität wechsele oder den Master zu einem späteren Zeitpunkt mache. "Der Master gilt TUM-weit als Regelabschluss, die unmittelbare Übertrittsquote liegt bei etwa 80 Prozent." Die Hochschule hat keine genauen Zahlen dazu, denn macht ein Student seinen Master an einer anderen Hochschule, kann das nicht mehr nachvollzogen werden.

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