Stetig wachsende Nachfrage:Alten-Service-Zentrum mit Personalsorgen

Die Echinger Einrichtung sucht dringend Pflegekräfte und ehrenamtliche Helfer für ihre mobilen Angebote

Von Klaus Bachhuber, Eching

Die Personalsituation ist derzeit das große Problem des Vereins "Älter werden in Eching". Für den Betrieb des Alten-Service-Zentrums mit seinen vielfältigen Angeboten fehlt es an Pflegekräften, schilderte die Vorsitzende Gertrud Wucherpfennig bei der Hauptversammlung, aber auch weitere ehrenamtliche Helfer würden speziell für die mobilen sozialen Dienste gebraucht. "Nach wie vor ist das das Sorgenkind des Vereins."

Den "Mobilen Sozialen Hilfsdienst", eine Besonderheit im ASZ-Portfolio, nehmen aktuell 149 Echinger Familien in Anspruch. Da die Zahl der über 75-Jährigen in der Gemeinde kontinuierlich steigt, wächst auch die Nachfrage. "Passende Helfer zu finden, wird zusehends schwieriger", schildert ASZ-Geschäftsführerin Siglinde Lebich. 88 Echinger engagieren sich hier ehrenamtlich für eine Aufwandspauschale von zwölf Euro je Stunde abzüglich Verwaltungspauschale, weitere Helfer würden benötigt.

Diese Hilfsdienste ermöglichen es durch eine Unterstützung bei der Haus- und Gartenarbeit oder bei Besorgungen, dass die Senioren so lange wie möglich in ihrer Wohnung oder ihrem Haus bleiben können, was den meisten sehr wichtig ist. Der mobile Hilfsdienst sei hier "ein verlässlicher Partner", betont Lebich, Hilfe zur Selbsthilfe ist ohnehin der zentrale Pfeiler des Echinger Altenpflegekonzepts. "Älter werdende Menschen sind bestrebt, so lange wie möglich selbstorganisiert zu wohnen", sagt die ASZ-Leiterin.

Als flankierendes Angebot zur Selbständigkeit ist das ASZ auch eine Begegnungsstätte mit umfangreichem Programm vom Ausflug über Kartenspielen oder Tanztee bis zur Radltour. In Summe zählten die Veranstaltungen über 13 000 Teilnehmer. Auch räumlich stößt das ASZ schon an seine Grenzen. Aktuell erhält das Veranstaltungsprogramm ein neues Gesicht und ein anderes Format.

Am 22 Jahre alten ASZ selbst waren zuletzt erhebliche Wartungs- und Instandhaltungsarbeiten notwendig, am Dach, im Bewegungsbad oder bei der Aufzugsanlage. Durch die Spende des Adventskalenders der Süddeutschen Zeitung hat das ASZ seine Küche plus Stüberl erneuern können, wo ebenfalls zahlreiche Veranstaltungen stattfinden, etwa gemeinsames Kochen. In diesem Jahr würden nun die alten Stühle im Haus ausgetauscht, kündigt Wucherpfennig an.

Mit der Neustrukturierung der Pflegeversicherung werden unter anderem die Betreuungsleistungen für Demenzhelfer besser honoriert. Neun Personen hat der Verein bereits die entsprechenden Schulungen finanziert. "Erfreulich" nannte Wucherpfennig die Verbesserung der Einnahmesituation durch diese neue Gesetzeslage. An der Heidestraße unterhält der Verein eine Wohngruppe für demenziell erkrankte Menschen, die ebenso voll ausgelastet ist wie die Seniorenappartements im ASZ selbst.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: