Schon im Mittelalter hat es eine lebendige Wallfahrtstradition zu Sankt Kastulus, dem Stadtheiligen der Drei-Rosen-Stadt Moosburg, gegeben, die mit der Verlagerung der Reliquien nach Landshut zum Erliegen kam. Der Heilige Kastulus erfreut sich aber im 21. Jahrhundert nach wie vor einer großen Beliebtheit, was einige engagierte Moosburger mit Alt-Bürgermeister Herbert Franz an der Spitze auf die Idee brachte, die Wallfahrtstradition wieder aufleben zu lassen.
Schon vor geraumer Zeit begannen die Vorbereitungen dafür. Gemeinsam mit den Verantwortlichen des Erzbischöflichen Dekanats Moosburg soll es am Samstag nach Fronleichnam, am 17. Juni um 12 Uhr, losgehen. Start ist in Enghausen, das aufgrund des ältesten Kreuzes, das für das Moosburger Kollegiatstift gedacht war, einen guten Anfang darstellt. Über Mauern, Gandorf, Inzkofen und Feldkirchen geht es dann auf Wegen und Straßen abseits des Verkehrs zum Kastulusmünster, dem Ziel der Wallfahrt.
Um 18 Uhr feiert dort der Moosburger Stadtpfarrer Reinhold Föckersperger mit den Wallfahrern einen Festgottesdienst. Der Gesamtweg beträgt rund 13 Kilometer. An jeder Station besteht die Möglichkeit, sich anzuschließen, wenn für jemanden die Gesamtstrecke zu weit sein sollte. Gedanken zum Wallfahren und zum Patron der Hallertau sowie kurze Gebete stehen im Mittelpunkt jeder Station. Genauere Zeiten und Details werden veröffentlicht, wenn die Gespräche mit den Verantwortlichen vor Ort stattgefunden haben. Die Bürgermeister der am Wege liegenden Gemeinden zeigten sich dem Wallfahrtsgedanken gegenüber aufgeschlossen und sicherten Unterstützung zu. Auch Moosburgs Stadtpfarrer Reinhold Föckersperger freut sich, wenn die Tradition wieder auflebt. Aus diesem Grund entfällt die jährliche Dekanatswallfahrt, die immer zu einer anderen Kirche im Moosburger Dekanat geführt hat, weil Dekanatskonferenz und -rat stattdessen die Teilnahme an der Kastuluswallfahrt als Dekanatswallfahrt beschlossen haben.