630 Wohnungen:Neues Stadtviertel für Freising

630 Wohnungen: Bisher prägen Gewerbebetriebe das Gebiet um die Angerstraße, doch das soll sich ändern: Die Stadt plant dort ein attraktives Wohnviertel.

Bisher prägen Gewerbebetriebe das Gebiet um die Angerstraße, doch das soll sich ändern: Die Stadt plant dort ein attraktives Wohnviertel.

(Foto: Marco Einfeldt)

An Anger- und Gutenbergstraße wird das nächste Freisinger Stadtviertel entstehen, bisher gibt es dort vor allem Gewerbebetriebe. Auch geförderter Wohnraum soll dort entstehen.

Von Kerstin Vogel, Freising

Das nächste Freisinger Stadtviertel wird im Bereich der Angerstraße entstehen. Der Planungsausschuss hat am Mittwoch den Rahmenplan für das Gebiet im Südwesten der Stadt beschlossen, das derzeit noch von einer gewerblichen Nutzung geprägt ist, in ein paar Jahren aber einen Wohnstandort mit hoher Attraktivität und Lebensqualität bieten soll. Insgesamt sollen im östlichen Teil entlang der Angerstraße etwa 395 neue Wohnungen entstehen, weitere 230 sind im westlichen Teil entlang der Gutenbergstraße geplant.

Über städtebauliche Verträge will die Stadt in dem neuen Quartier sicherstellen, dass auf einem Teil der Bauflächen geförderte Wohnungen entstehen, die dann auch Menschen mit niedrigen oder mittleren Einkommen zugute kommen, wie Stadtbaudirektor Gerhard Koch im Planungsausschuss erläuterte. Ziel sei dabei auch eine soziale Mischung der künftigen Bewohner in dem Viertel.

U-förmige Gebäude mit bis zu fünf Geschossen

Vorgesehen sind in dem neuen Gebiet als Ergebnis eines Wettbewerbs U-förmige Gebäude mit bis zu fünf Geschossen plus Hochparterres entlang der Anger- und der Gutenbergstraße, die zur bestehenden Wohnbebauung hin auf drei oder vier Geschosse reduziert werden. Die Anordnung der Neubauten folgt unter anderem Anforderungen des Schallschutzes zur nahen Bahnlinie hin.

Innenliegende Höfe sollen sich zum Zentrum des neuen Quartiers hin öffnen, vorgesehen ist außerdem ein "grüner Spiel- und Aufenthaltsbereich für die gesamte Nachbarschaft". An der Anger- und an der Gutenbergstraße sind Kindertagesstätten geplant, an der Kreuzung der beiden Straßen soll der bestehende Verbrauchermarkt in einem zweigeschossigen Neubau unterkommen. Die Gastronomie und der Getränkemarkt an der Bahnlinie wurden in den Rahmenplan übernommen.

An der Angerstraße gilt künftig Tempo 30

Die Angerstraße selbst soll dem Plan zufolge umgestaltet und im Nordosten an die Bahnlinie verlegt werden. Dort soll künftig Tempo 30 gelten. Die Gassen, mit denen das neue Wohngebiet von der Angerstraße aus erschlossen wird, sollen autofrei bleiben. Das Einkaufszentrum an den Schlüterhallen, das durch die Bahnlinie von dem neuen Quartier getrennt wird, soll durch eine Unterführung mit zwei Rampen barrierefrei erreichbar sein. Der Baumbestand soll weitgehend erhalten und durch Neupflanzungen ergänzt werden. Nordöstlich der neuen Unterführung sind Stadtgärten für "urban gardening" geplant, die von der Stadt wie das traditionelle "Grabeland" in Parzellen verpachtet werden könnten.

Nach der Zustimmung des Planungsausschusses zu dem Rahmenplan soll die Stadtverwaltung nun einen Bebauungsplan erarbeiten. Außerdem muss der Flächennutzungsplan für das Vorhaben geändert werden. Dieser sieht auf den fraglichen Grundstücken bislang nur gewerbliche Bauflächen vor.

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