Stadtrat bewilligt Bau:Sonnenhaus macht viel Arbeit

Moosburg stellt Bebauungsplan auf und ändert Flächennutzungplan

Wann stellt man einen Bebauungsplan auf, um einem Bürger die Errichtung eines Hauses im Außenbereich zu ermöglichen und wann nicht? Mit dieser Frage beschäftigte sich jetzt der Stadtrat. Auslöser war der Antrag von Bernd Kerscher, der im Ortsteil Oberreit im Anschluss an ein bestehendes Gebäude ein Sonnenhaus errichten will. Ein sehr energieeffizientes Haus, das nach Süden ausgerichtet ist. Die Vertreter des Moosburger Bauausschusses sahen darin kein Problem, "aber das Landratsamt hat es anders gesehen", sagte Bürgermeisterin Anita Meinelt (CSU). Deshalb stand das Thema nun noch einmal auf der Tagesordnung. Nach einer kontroversen Diskussion entschied sich der Stadtrat mit 16:7 Stimmen schließlich dafür, einen Bebauungsplan aufzustellen und parallel den Flächennutzungsplan zu ändern, um den Bau zu ermöglichen.

"Wir haben den Einzelbauantrag positiv beschieden, also ist es nur logisch, jetzt auch zuzustimmen", argumentierte SPD-Fraktionschef Gerd Beubl. CSU-Sprecher Erwin Weber führte ins Feld, "dass es hier nur um ein paar Quadratmeter geht. Weil es ein Sonnenhaus ist und der Bauwerber deshalb ein bisschen mehr Fläche braucht, hat das Landratsamt das abgelehnt - bei einer Erweiterung mit einem normalem Haus wäre es kein Problem". Alfred Wagner (UMB), der die Schaffung eines Präzedenzfalls befürchtet, "weil es sonst südlich des Kanals in diesem Bereich noch keine Wohnbebauung gibt", fragte nach der städtebaulichen Begründung für den Bebauungsplan. "Die gibt es nicht, außer dass wir dem Bauwerber helfen wollen und das Haus nach unserer Meinung niemanden stört", räumte die Bürgermeisterin ein.

Er würde "auch dem Bauwerber in Aich gerne helfen, dessen Antrag wir kürzlich abgelehnt haben, weil das Gebäude im Außenbereich wäre", sagte Vizebürgermeister Josef Dollinger (FW). Er könne nicht zustimmen, "weil es eine Ungleichbehandlung unserer Bürger wäre". Dem Einwand von Beubl und Evelin Altenbeck (Grüne), dass es sich im nicht vergleichbaren Fall in Aich um eine Bebauung in dritter Reihe handele, entgegnete Dollinger: "Außenbereich ist Außenbereich." Die Mehrheit des Stadtrats sah es anders.

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