Bundestagswahl:Mehltretter fordert Irlstorfer heraus

Bundestagswahl: Andreas Mehltretter (SPD) will Erich Irlsdorfer (CSU) Paroli bieten. Hier ist der junge Sozialdemokrat (r.) bei einer Podiumsdiskussion im Jahr 2014 zu sehen.

Andreas Mehltretter (SPD) will Erich Irlsdorfer (CSU) Paroli bieten. Hier ist der junge Sozialdemokrat (r.) bei einer Podiumsdiskussion im Jahr 2014 zu sehen.

(Foto: Marco Einfeldt)

Ein junger Sozialdemokrat wird 2017 gegen den Bundestagsabgeordneten der Freisinger CSU antreten. Die anderen Parteien und Gruppierungen im Landkreis werden ebenfalls Kandidaten stellen, halten sich aber noch bedeckt.

Von Peter Becker und Petra Schnirch, Freising

Es ist noch über ein Jahr Zeit, vermutlich Ende September 2017 findet die nächste Bundestagswahl statt - der genaue Termin steht noch nicht fest. Schon jetzt aber schalten die Parteien langsam in den Wahlkampfmodus um. Die Kreis-CSU wird am Montag in Langenbach ihren Bewerber küren - und, das lässt sich auch ohne hellseherische Fähigkeiten sagen, es wird erneut Erich Irlstorfer sein. 2013 zog er erstmals in den Bundestag ein. Einen Vorschlag für einen Kandidaten hat auch der Kreisverband der SPD schon parat. Andreas Mehltretter soll versuchen, Irlstorfer Paroli zu bieten. Andere Gruppierungen stehen dagegen noch ziemlich am Anfang mit ihrer Kandidatenkür.

Am kommenden Freitag treffen sich die Freisinger Sozialdemokraten mit ihren Parteigenossen aus dem übrigen Wahlkreis. "Dann wollen wir den Terminplan fix machen", sagt Kreisvorsitzender Peter Warlimont. Im September sollen sich die Bewerber intern vorstellen. Ob Mehltretter dabei einen guten Eindruck hinterlässt, wird sich im Oktober herausstellen. Dann wird der SPD-Kandidat für den Bundestag gewählt. Vor drei Jahren war der Pfaffenhofener Florian Simbeck gegen Irlstorfer angetreten. Er hatte im Landkreis 16,2 Prozent der Stimmen für die SPD geholt und war mit seinem persönlichen Abschneiden zufrieden gewesen.

Durch den neuen Wahlkreiszuschnitt verlieren die Freisinger an Dominanz

Was die Nominierung etwas unwägbarer macht, ist der neue Zuschnitt des Wahlkreises. Neben dem Landkreis Pfaffenhofen und der Gemeinde Aresing zählt nun auch Schrobenhausen dazu - die Freisinger verlieren dadurch an Dominanz. Guido Hoyer, Kreisvorsitzender der Linken, geht trotzdem davon aus, dass der Erststimmenkandidat seiner Partei aus dem Landkreis Freising kommen wird, einfach weil der Kreisverband hier aktiver sei. Nach der Sommerpause soll die Personalie bekanntgegeben werden. 2013 war Thomas Schwarz aus dem Landkreis Pfaffenhofen angetreten, die Partei bekam damals mehr Zweit- als Erststimmen.

Fest steht bereits, wen die Freien Wähler ins Rennen schicken wollen. Dennoch hält sich Benno Zierer, Vorsitzender der FW-Kreisvereinigung, bedeckt. Es sei ein "bekanntes Gesicht", sagt er, den Namen will die Gruppierung aber erst im Herbst bekanntgeben. Antreten wollen die Freien Wähler in jedem Fall, auch wenn sich Zierer keine Chancen ausrechnet, die Fünf-Prozent-Hürde zu knacken. Ihre Themen könne die Gruppierung im Wahlkampf aber platzieren. 2013 habe man mit dem Stimmanteil zumindest mit verhindern können, dass die AfD in den Bundestag einzog.

Noch keine Namen kann bisher auch die ÖDP nennen. Die Partei wolle aber in jedem Fall einen Bewerber nominieren, sagt Kreisgeschäftsführerin Angela Kern. Mit Pfaffenhofen habe man sich bereits weitgehend abgestimmt, nun müsse man noch mit Schrobenhausen Gespräche führen. Vermutlich wird es ein Kandidat aus dem Landkreis Freising werden, so viel lässt sie durchblicken. Ein Problem sei der "komplizierte" Wahlkreis, vor allem weil ihm aus Neuburg-Schrobenhausen nur einige Gemeinden zugeschlagen wurden. Für die Aufstellungsversammlung müsse ein zentraler Ort gefunden werden, damit möglichst viele Mitglieder daran teilnehmen.

Die Grünen haben eine Favoritin, die Liberalen geben sich unentschieden

Bei den Grünen im Landkreis gebe es eine Favoritin für die Kandidatur zum Bundestag, sagt Kreisvorsitzende Waltraud Heinlein-Zischgl. Namen will sie aber auch noch keinen nennen. Die Grünen befänden sich noch im Anfangsstadium ihrer Bewerbersuche. Ende September, Anfang Oktober soll die Aufstellungsversammlung stattfinden. Bei der Bundestagswahl 2013 war Michael Stanglmaier angetreten.

Jens Barschdorf hieß damals der Kandidat der FDP, der sein mageres Ergebnis von 2,6 Prozent seiner Jugend und seinem geringen Bekanntheitsgrad zuschrieb. Die Liberalen legten seinerzeit im Landkreis geradezu eine Bruchlandung hin. Sie stürzten von 15,1 Prozent im Jahr 2009 auf 4,7 Prozent 2013 ab. Derzeit sei man noch in der Phase der Entscheidungsfindung, sagt Barschdorf. Die Aufstellungsversammlung soll im September sein.

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