Sondersitzung geplant:Gefährliche Querung der Rennstrecke

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Der Radweg von Freising nach Giggenhausen soll kommen. Über den genauen Verlauf jedoch ist man sich noch uneins. (Foto: Sebastian Widmann)

Stadt Freising will Radweg nach Sünzhausen mit EU-Geldern ausbauen. Bei der Planung herrscht aber noch keine Einigkeit

Von Petra Schnirch, Freising

Die Zeit drängt. Die Stadt will für den Bau des Radwegs von Freising nach Giggenhausen und entlang der Kreisstraße nach Sünzhausen EU-Gelder aus dem Topf der Leader-Projekte abschöpfen. Das ist nicht mehr allzu lange möglich. Wo genau die Radtrasse an der Abzweigung nach Sünzhausen verlaufen soll, ist aber strittig und löste im städtischen Ausschuss für Planen, Bauen und Umwelt eine längere Debatte aus. Über diesen Punkt wollen die Stadträte nun noch einmal gesondert mit Naturschutzexperten und Polizei diskutieren. Bei der aktuell vorgesehenen Variante müssten die Radfahrer an der Einmündung sowohl Kreis- als auch Staatsstraße überqueren. Aus Sicht von Ulrich Vogl (ÖDP) ist dies unzumutbar, weil zu gefährlich.

Alle weiteren Punkte aber sind geklärt. Fest steht mittlerweile, dass es an der Abzweigung nach Pulling keinen Kreisverkehr geben wird. Aus Richtung Freising wird eine Linksabbiegerspur eingerichtet. Eine Querungshilfe erleichtert Fußgängern und Radfahrern den Weg über die Straße. Ohne Kreisel wird weniger Grund benötigt. Die Kosten verringern sich um 10 000 Euro, auch aus Sicht des Naturschutzes ist das die bessere Lösung.

Nicht akzeptieren wollte Ulrich Vogl dagegen, dass der Radweg von Sünzhausen zur Staatsstraße nicht auf der östlichen beziehungsweise nördlichen Seite verlaufen kann, weil die Eingriffe in das Landschaftsschutzgebiet "Tertiäres Hügelland" zu groß wären. Den Sicherheitsaspekt stufte er höher ein als eine "sehr, sehr moderate Hangabgrabung". Rudi Schwaiger (CSU) stimmte ihm zu. Die Staatsstraße sei eine "reine Rennstrecke". Man müsse den Abwägungsprozess gegenüber der Unteren Naturschutzbehörde nur richtig verkaufen, meinte er. "Wir nehmen den Tieren nicht den Lebensraum, wir schränken ihn nur um zwei, drei Meter ein." Oberbürgermeister Tobias Eschenbacher (FSM) wollte aber nicht riskieren, dass diese Planung im Zweifel durchfällt und der Radweg gar nicht oder zumindest ohne EU-Förderung gebaut werde. Sebastian Habermeyer (Grüne) schlug schließlich vor, sich ein Hintertürchen offenzuhalten und sich in diesem einen Punkt noch nicht festzulegen.

Die Naturschützer sollen die Planung noch einmal begutachten. Würde der Radweg, wie von ihnen gefordert, auf die Südseite der Kreisstraße verlegt, müssten 25 kleinere Alleebäume weichen. In einer Sondersitzung wird nun noch einmal über die Lage des Radwegs diskutiert. Bereits ausgeschlossen haben die Planer eine andere Variante. Dabei würde der Radweg auf der Südseite der Kreisstraße entlang führen. Kreuzen würde er die Staatsstraße 60 Meter hinter der Einmündung. Radfahrer müssten den Umweg wegen der Auto-Abbiegespur in Kauf nehmen - und würden die Fahrbahn unkontrolliert queren, befürchtet die Polizei.

© SZ vom 22.05.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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