SG Eichenfeld:In der Zwickmühle

Die Stadt möchte die SG Eichenfeld gerne bei der Erweiterung ihres Sportgeländes unterstützen. Doch die enge Zufahrt vereitelt viele Pläne. Der SV Pulling und die Hubertus-Schützen haben Lösungen für ihre Probleme gefunden.

Von Kerstin Vogel, Freising

Das Eisstadion steht und kann genutzt werden, die Kletterhalle des Alpenvereins am Seilerbrückl hat den Betrieb aufgenommen und der Kunstrasenplatz in der Savoyer Au ist bespielbar. Gleich mehrere Breitensportvereine der Stadt aber haben bei ihren Sportanlagen nach wie vor mit großen Problemen zu kämpfen. In jedem Wahlkampf der vergangenen Jahre thematisiert, war es zuletzt zwar wieder ruhig geworden um die SG Eichenfeld, den SV Pulling und die Hubertus-Schützen in Tüntenhausen. Hinter den Kulissen allerdings wird um Lösungen gerungen.

Beim SV Pulling ist inzwischen zumindest entschieden, was man mit dem maroden Sportheim machen möchte. Der Zustand des Gebäudes ist seit Jahren nicht mehr tragbar. Im Keller steht das Wasser, das Dach ist undicht, die Wände schimmeln. Lange war im Verein diskutiert worden, ob Neubau oder Sanierung; die Ideen reichten von einer Verlegung an den Pullinger Weiher bis hin zu einem größeren Neubau mit Zimmern zur Vermietung am alten Standort. Das alles ist vom Tisch. Man habe sich auf eine Sanierung des alten Sportheims geeinigt, berichtet Heidi Kammler, die seit November vergangenen Jahres Vorsitzende des SV Pulling ist.

Alles andere wäre finanziell nicht machbar gewesen, erklärt sie: "Selbst bei günstigsten Zinsen hätten wir nachfolgenden Generationen eine immense Last aufgebürdet." Nun will man also das alte Heim wieder herrichten, "keine Luxussanierung", wie Kammler sagt, "aber schon vernünftig, mit den Handwerkern vor Ort". Das Gebäude trocknen, eine neue Elektrik, neue Sanitäranlagen: Auch die Sanierung wird nicht billig, zu den Kosten aber kann die Vorsitzende noch nichts sagen. Die Halle soll durch einen etwas festeren Vorhang teilbar gemacht werden - und so soll sich aus dem Sportheim auch wieder ein kleines Zentrum für Pulling entwickeln.

Eine Lösung zeichnet sich auch für die Hubertus-Schützen in Tüntenhausen ab, wie Oberbürgermeister Tobias Eschenbacher berichten kann. Deren Schützenheim war vor gut drei Jahren eingestürzt, seither sind die Mitglieder auf Wanderschaft, weichen mal nach Wippenhausen aus, mal zur SG Eichenfeld. Doch langsam "brechen dem Verein die Jugendlichen weg", schildert Eschenbacher, auch hier müsse also bald etwas geschehen. Ein Grundstück für den geplanten Neubau sei "hinterhalb der Feuerwehr" gefunden, schildert er, es gehöre der Stadt und die stelle es den Schützen auch für ihren Neubau zur Verfügung.

SG Eichenfeld: Das Gelände der SG Eichenfeld ist nicht nur zu klein für die vielen Jugendmannschaften des Vereins. Es gibt auch keine geeignete Zufahrt.

Das Gelände der SG Eichenfeld ist nicht nur zu klein für die vielen Jugendmannschaften des Vereins. Es gibt auch keine geeignete Zufahrt.

(Foto: Marco Einfeldt)

Gebaut werden soll in Eigenregie des Vereins, die Stadt unterstützt das mit ihrer üblichen Sportförderung. Das bedeutet einen Investitionskostenzuschuss von zehn Prozent und ein Darlehen in gleicher Höhe. Der Finanzausschuss des Stadtrats muss in seiner nächsten Sitzung noch über das Projekt beraten - ansonsten aber sollte es laut Eschenbacher "auf dem Weg sein".

Schwieriger stellt sich nach wie vor die Situation bei der SG Eichenfeld dar. Seit Jahrzehnten hat der Verein Probleme, weil das Sportgelände in der Eichenfeldsiedlung keine vernünftige Zufahrt hat, nicht für Sportler, nicht für Zuschauer und auch nicht für Rettungsfahrzeuge. Einfach bauen kann man die nötige Straße allerdings auch nicht, weil das nicht nur zahlreiche Anwohner beeinträchtigen würde, es müsste auch in den Bannwald eingegriffen werden - und dazu sagt der Staatsforst bislang nein. Im Sommer 2013 bat die wahlkämpfende CSU eigens Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich zur Ortsbesichtigung - doch dass der eine Lösung gefunden hätte, ist Eschenbacher nicht bekannt.

Hinzu kommt für die SG Eichenfeld ein weiteres Problem: Vor allem für die zahlreichen Jugendmannschaften sind die bestehenden zwei Plätze eigentlich zu klein. Derzeit kann auf den Nusser-Platz in der Luitpoldanlage ausgewichen werden. Eine Dauerlösung kann das laut Eschenbacher aber nicht sein. Zwar wäre der Kauf eines Grundstücks für einen weiteren Trainingsplatz neben dem Sportgelände denkbar, abschließend verhandelt worden sei darüber aber noch nicht - auch wegen der Zufahrt.

Er habe sich zum Ziel gesetzt, in diesem Jahr zu klären, wie es mit der SG Eichenfeld weitergehen solle, versichert Eschenbacher. Nötigenfalls müsse man auch über eine Verlagerung nachdenken. Wohin der Verein umsiedeln könnte, sei dabei ebenfalls noch nicht klar, räumt der Oberbürgermeister ein. Die CSU hatte dazu schon einmal einen "Sportpark Nord" auf dem Gelände des Bunkers Fridolin, das der Stadt gehört, ins Gespräch gebracht.

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