Serie: Schätze aus dem Stadtmuseum:Die Jagdgründe der Fürstbischöfe

Serie: Schätze aus dem Stadtmuseum: Ein Schaukasten mit drei Jagdwaffen aus dem Freisinger Büchsenmacherhandwerk.

Ein Schaukasten mit drei Jagdwaffen aus dem Freisinger Büchsenmacherhandwerk.

(Foto: Marco Einfeldt)

Auh Waffen aus dem 18. Jahrhundert gehören zu den Exponaten

Die SZ hat das Freisinger Stadtmuseum besucht und sich einige Ausstellungsstücke ausgesucht, die in einer kleinen Serie vorgestellt werden. 1890 gründeten Freisinger Bürger den Historischen Verein und riefen ein stadtgeschichtliches Museum ins Leben. Seit 1965 befindet es sich im Gebäude der Alten Hochschule am Marienplatz. Nach einer grundlegenden Umgestaltung wurde es im Herbst 2007 als Stadtmuseum neu eröffnet. Eine weitere Vergrößerung ist geplant.

Im zweiten Ausstellungsraum befindet sich etwas versteckt an der rechten hinteren Wand ein Schaukasten mit drei Jagdwaffen aus dem Freisinger Büchsenmacherhandwerk und einem alten Hundehalsband, alles aus dem 18. Jahrhundert. Die Waffen sind reichlich verziert, der Schaft der obersten, einer Radschlossbüchse, ist mit goldenen Schnörkeln durchzogen. Auch Abzug und Kammergriff sind aufwendig gestaltet. In der fürstlichen Hofhaltung spielte die Jagd eine wichtige Rolle. Die Freisinger Fürstbischöfe besaßen reiche Jagdgründe vor allem in den Isarauen. Die kostbar verzierten Büchsen dienten zum einen der Ausübung der Jagd, zum anderen aber auch als Gegenstände, mit denen man seinen Stand deutlich machen konnte.

In dem Kasten sind zwei Radschloss- und eine Steinschlossbüchse zu sehen. Der Unterschied: Ein Radschloss wird mit Schwefelkies gezündet, während bei einem Steinschloss ein Feuerstein verwendet wird. Für militärische Zwecke wurde das Radschloss im 16. und 17. Jahrhundert vor allem in der Kavallerie eingesetzt. Nachdem das System des Steinschlosses zu Beginn des 17. Jahrhunderts verbessert wurde, setzte es sich um 1700 herum allmählich durch. Frühere Systeme hatten nicht zuverlässig funktioniert.

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