Schlechtes Spiel, gute Stimmung:Vor ungewohnter Kulisse

Schlechtes Spiel, gute Stimmung: Der SE Freising lud 120 Asylbewerber ein, eine ehrenamtliche Betreuerin begleitete sie ins Stadion.

Der SE Freising lud 120 Asylbewerber ein, eine ehrenamtliche Betreuerin begleitete sie ins Stadion.

(Foto: Marco Einfeldt)

SE Freising lädt 120 Asylbewerber ein

Es war ein Gurkenspiel am Freitagabend in der Savoyer Au. Ein Spiel, das keinen Sieger verdient hat. Und so trennten sich der SE Freising und der SB DJK Rosenheim mit 1:1. Beide Mannschaften agierten viel zu harmlos, es gab kaum eine gelungene Kombination, Fehlpässe prägten das Spiel. Den 120 Asylbewerbern unter den gut 250 Zuschauern gefiel es trotzdem. Sie waren vor dem Spiel von Abteilungsleiter Georg Appel auf Englisch und von Majd Al Hosaini auf Arabisch begrüßt und kostenlos bewirtet worden.

Weil sich das Rosenheimer Orange und das Freisinger Gelb angeblich zu ähnlich waren, musste der SEF in Blauweiß auflaufen. Der erzwungene Trikottausch schien die Einheimischen etwas verwirrt zu haben, sie spielten den Ball vorzugsweise zum Gegner. Einige Versuche, das Tor zu treffen, wurden zwar gestartet, doch es wurde viel zu unplatziert geschossen. Das Freisinger Spiel war insgesamt zu harmlos und zu ungefährlich. Die Führung für die Rosenheimer, die nicht viel besser waren, fiel dann in der 30. Minute praktisch aus dem Nichts heraus. Ein Freistoß landete auf dem Kopf von Florian Hofmann. Der produzierte eine Bogenlampe, der Ball schien sein Ziel klar zu verfehlen. Doch Freisings Torhüter Dominik Schlerf hatte sich ebenso getäuscht wie die Zuschauer, der Ball fiel plötzlich herunter wie ein Stein und schlüpfte zwischen Pfosten und Latte ins Tor. Kurz darauf machte Schlerf seinen Fehler wieder gut, als er den Schuss eines frei auf ihn zulaufenden Rosenheimers bravourös abwehrte.

Auch nach dem Wechsel blieben echte Chancen auf beiden Seiten Mangelware, sieht man einmal davon ab, dass ein hoher Ball auf die Latte des Freisinger Tors prallte. In der 68. Minute kam der gesundheitlich etwas angeschlagene Mesut Toprak auf das Feld. Schon vier Minuten später zeigte er einen seiner gefährlichen Sprints, lief 30 Meter mit dem Ball und wurde gefoult. Den Freistoß zirkelte Sebastian Mihajlovic in den Strafraum, in einer Traube von Spielern behielt Christoph Kiermeier die Übersicht und köpfte aus kurzer Distanz zum Ausgleich ein. Danach lief es kurze Zeit etwas besser für die Freisinger, aber nicht gut. Doch in der 88. Minute wäre dem SEF beinahe doch noch der Siegtreffer geglückt. Thomas Auerweck steckte wunderbar auf Hohlenburger durch, der stand frei vor dem Tor und schoss den Ball ganz knapp am linken Pfosten vorbei.

"So eine Chance muss man einfach nutzen", ärgerte sich nach dem Spiel Andreas Schwarz, der den beruflich verhinderten Cheftrainer Michael Schütz vertrat. Vor allem in der ersten Halbzeit habe seine Elf viel zu wenig getan, schimpfte er, erst nach der Pause sei es etwas besser gelaufen. "Da wäre mehr drin gewesen", so sein Fazit nach einem verkorksten Spiel.

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