Rundgang des Sportausschusses:Eine Dusche für die Frauen

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Eine Bestandsaufnahme ergibt, dass auf dem Gelände des SV Kranzberg einiges im Argen liegt. Benötigt wird ein zweiter Umkleidetrakt, die Wege sind marode und unbeleuchtet, Hecken wuchern zu nah an den Tenniscourts

Von Petra Schnirch, Kranzberg

Mehr Licht und bessere Wege, das sind die größten Wünsche des SV Kranzberg. Und natürlich die dringend erforderliche Kabine für die Fußball-Mädchen und -Frauen. Bei einem Rundgang über das weitläufige Sportgelände informierte sich der für Sportangelegenheiten zuständige Ausschuss des Gemeinderats, wo es am meisten hakt. Die einzelnen Abteilungen erledigen vieles in Eigenregie, bei einigen anstehenden Arbeiten hoffen sie aber auf Unterstützung der Gemeinde.

Trainieren oder spielen Frauen- und Männerteams gleichzeitig, gilt es immer zu improvisieren, wie Fußball-Abteilungsleiter Martin Neumayr schilderte. Die Männer müssen dann eng zusammenrücken und eine der beiden Seiten des Gebäudes mit Umkleiden und Duschen räumen. Eine Lösung hätten die Verantwortlichen schon parat: Anstelle eines Holzschuppens schräg gegenüber der Sportgaststätte könnte ein zweiter Umkleidetrakt errichtet werden, wegen der Hochwassergefahr müsste er aber aufgeständert werden. Einen Plan gaben die Verantwortlichen Bürgermeister Hermann Hammerl (FWG) gleich mit. Die Ausschussmitglieder standen der Idee offen gegenüber. "Wenn wir Damen-Fußball haben wollen", bestehe Handlungsbedarf, sagte Anton Hierhager (SPD). Bei einem runden Tisch mit den zuständigen Behörden will Hammerl klären, ob ein solcher Bau an dieser Stelle überhaupt genehmigt würde.

Der SV Kranzberg benötigt dringend eine eigene Umkleide mit Duschen für die Mädchen- und Frauen-Teams. (Foto: Marco Einfeldt)

Mittelfristig wünscht sich Neumayr außerdem einen kleinen Anbau an das Sportheim mit weiteren Toiletten - bisher gibt es im Umkleidebereich nur eine einzige. Allein zum Trainieren halten sich dort von Montag bis Donnerstag jede Woche etwa 250 Spieler auf, am Wochenende kommen auswärtige Mannschaften dazu. Hierhager wandte ein, ob man nicht längerfristiger planen und, wie in anderen Gemeinden, das 30 Jahre alte Sportheim durch einen Neubau ersetzen sollte. SV-Vorsitzender Martin Hohenester erwiderte, dass der Sportverein ein solches Projekt finanziell nicht stemmen könnte - selbst wenn die Gemeinde ihren üblichen Anteil von maximal 25 Prozent für solche Vorhaben erhöhen würde. Der Verein habe zuletzt alle zwei Jahre 50 000 bis 60 000 Euro investiert, etwa in die Flutlichtanlage. Dennoch sei der SV Kranzberg schuldenfrei.

Auch die Wege auf dem Gelände würde der Verein gern befestigen lassen. Vor allem der Schotterweg, der zwischen den Fußballplätzen zur Tennisanlage führt, ist mit Kinderwagen, Rollator oder Rollstuhl schwer bis gar nicht zu begehen, auch Radfahrer tun sich dort schwer, wie die Verantwortlichen unisono berichteten. Im Frühjahr oder Herbst ist es dort abends nach Spielbetrieb außerdem "rabenschwarz", wie Tennis-Abteilungsleiterin Christine Hierhager sagte. Die Tennisspieler haben aber noch weitere Anliegen: Zu schaffen macht ihnen der dichte Bewuchs entlang der Plätze, die Sträucher waren einst direkt neben die Courts gepflanzt worden. Eine Hainbuchenhecke würde die Abteilung gern entfernen lassen. Blätter und Dreck behinderten den Wasserablauf von den Plätzen. Eine Pflege der Sträucher sei kaum möglich. Außerdem hätte die 240 Mitglieder zählende Abteilung gern einen kleinen Anbau ans Tennisheim zur Getränkelagerung, schilderte Hierhager. Auch die 35 Jahre alte Küchenzeile falle schon auseinander. "Es ist gemütlich hier, aber wir müssen etwas modernisieren."

Platz für Damen-Umkleiden wäre neben dem Sportheim, dort wo bisher ein alter Schuppen steht. Einen ständigen Kampf mit dem schnell wuchernden Grün auf der Anlage ficht unterdessen die Tennisabteilung aus. (Foto: Marco Einfeldt)

Vor der Ballwand ist, wie bei den Stockschützen, der Belag in die Jahre gekommen. Die Verwaltung will klären, ob im Zuge einer größeren Ausschreibung im Gemeindebereich diese Flächen neu asphaltiert werden könnten. Auch was in Sachen Baumschnitt und Hecke geschehen kann, wird geprüft. Weitere Entscheidungen sind noch nicht gefallen.

© SZ vom 13.07.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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